Der Versicherungsmakler Aon erwartet für die nächste Vertragserneuerung in der deutschen Industrieversicherung weitere Preissteigerungen in der Kfz- und der Sachversicherung. Die Prämien für Haftpflicht-, D&O- und Transportdeckungen werden aber stabil bleiben.
Der Versicherungsmakler Aon rechnet damit, dass die Beitragseinnahmen über alle Sparten der Industrieversicherung betrachtet um rund drei Prozent steigen werden, während die Schadenquoten tendenziell sinken. Gründe seien fehlende Haftpflicht-Großschäden in jüngerer Vergangenheit und eine anhaltende Sanierung im Sachversicherungsbereich.
Nach Jahren sinkender Preise versuchen seit 2012 immer mehr Versicherer, höhere Prämien zu erzielen. Das zeigt sich im Sachbereich und insbesondere auch in der Kfz-Versicherung. „Bewertet man die Vorbereitungen für das Renewal 2013/2014, zeigt sich, dass diese beiden Sparten die wesentlichen Treiber der Prämienerhöhung bleiben“, schreibt Aon in seinem aktuellen Marktbericht für Deutschland.
Grund sind die Naturkatastrophen der vergangenen Monate. Insbesondere hätten die teilweise massiven Hagelschäden den Teilkaskobereich der Kfz-Versicherung in dreistelliger Millionenhöhe belastet. Aon rechnet mit durchschnittlichen Beitragsanpassungen im Flottenbereich von vier bis sechs Prozentpunkten.
In der industriellen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Sachversicherung werden die Prämieneinnahmen nach Erwartung von Aon im Jahr 2013 um 2,5 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro steigen.
Während im Vorjahr nur einige Versicherer ihre Zeichnungspolitik verändert hätten, rechnet Aon damit, dass dies nun bei einer Mehrzahl der Gesellschaften der Fall sein wird. „In einer Vielzahl von Fällen erwarten wir starke Sanierungsforderungen.“
Dies betrifft insbesondere „schwere Risiken“ wie die Recyclingbranche oder die Holz- und Papierverarbeitende Industrie sowie besonders schadenauffällige Bereiche.
Von einem verhaltenen Anstieg geht Aon auch in der Unfallsparte aus. Preisstabil bleiben dagegen nach Einschätzung des Maklers die Bereiche Haftpflicht, D&O und Transport.
„Zusammenfassend gehen wir für das Versicherungsjahr 2014 davon aus, dass die Versicherer nicht über alle Bereiche die Preise anheben werden“, so der Makler. „Es wird also nur punktuell teurer.“
Eine Ausnahme bilden Haftpflichtpolicen für das Heilwesen. Aus diesem Bereich haben sich sehr viele Versicherer zurückgezogen, der Versicherungsschutz wird sich weiter verteuern. „Unter Umständen wird für einige Krankenhäuser kein bezahlbarer Haftpflichtversicherungsschutz mehr angeboten werden“, prognostizieren die Aon-Experten.
Friederike Krieger
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