Autorenarchiv

  • Unwettertief „Bernd“ wirbt für uns alle

     Meinung am Mittwoch  Kaum war das Hochwasser im Juli abgeflossen, ging es nicht mehr nur um den allgemeinen Wiederaufbau. Viele Menschen drängten nach Antworten: Ob „Bernd“ Ergebnis vom Klimawandel sei oder bloß Wetter, wobei beides nicht wirklich unabhängig voneinander passiert. Ob nicht die Behörden verantwortlich wären oder dieses Ereignis eben eine unglückliche Verkettung von Umständen darstelle, sprich ein Zufall. Ob wir nicht endlich eine Pflichtversicherung benötigen, damit der Staat nicht abermals zum Alleszahler wird. Sicher ist, dass dieses Mal notgedrungen groß Werbung gemacht wurde – für die Versicherung und für Risikomaßnahmen, die wir gemeinsam vorausschauend und vorbeugend immerzu treffen. … Lesen Sie mehr ›

  • Fehldiagnose Kuschelkurs

     Meinung am Mittwoch  „Macht Schluss mit dem Kuschelkurs“ ertönte vor Kurzem der lapidare Imperativ von Herbert Fromme an uns Industrievertreter. Diesen Ratschlag kann man auch verstehen als einen Buhruf Schaulustiger an den im Boxring kämpfenden Risikostrategen, der nach mehreren Nackenschlägen nun taumelnd und luftjapsend zu Boden geht. Den Gentleman soll der Risikomanager offenbar bloß nicht spielen, sondern sich furchtlos gegenüber dem Versicherer erheben und sich endlich wieder loyal seinem Unternehmen in der Ringecke fügen. Aber solche interessanten Geschichten sind schnell ersponnen und geschrieben, sodass ich meine Wahrheit der vermeintlich einzigen entgegenstelle. … Lesen Sie mehr ›

  • Am Gängelband künstlicher Intelligenz

     Meinung am Mittwoch  Der Personenzug gen Digitalität ist nicht zu stoppen. An sämtlichen Haltestellen strömen Privatnutzer, Wissenschaftler, Unternehmensvertreter, Institutionen, Staaten und Versicherer in die schon rappelvollen Waggons. Unter tränenarmem Abschied an das analoge Gestrige wächst in diesem Gedränge ebenso die Unfreiheit wie auch die Datenangreifbarkeit, und die Cybergefahren nehmen zu. Verletzlichkeit digitaler Infrastrukturen ist das eine und offenbar handhabbare Risiko unserer Zeit. Fremdgesteuertes Verhalten durch künstliche Intelligenz (KI) hingegen, KI in der Black Box als Zugführer, entfaltet sich erst allmählich. … Lesen Sie mehr ›

  • Verschüttet von einer Lawine aus Unschuldsbewusstsein

     Meinung am Mittwoch  Der Betrug um das einstige Vorzeige-Fintech Wirecard gärt weiter. Er schmeckt bitter, auch für die D&O-Versicherer. Geschmacklos dagegen wirkt, dass die Bandenkriminellen ihr Unwesen jahrelang folgenlos verrichten konnten. Abseits von den Betrügern und den genarrten Betrogenen erschüttert es, dass sich kein Mensch irgendeiner Schuld bewusst ist. Streuen wir eine Prise Salz in die Wunden, aufgerissen durch unsere perfide „Weisheit“ massiv geteilter Verantwortung, fernab aller Schuldgefühle. … Lesen Sie mehr ›

  • Ein Plädoyer für die Kapazität

     Meinung am Mittwoch  Resigniert hockt sie auf der Anklagebank, gefesselt, sichtbar und spürbar gezeichnet – die so wohlgeratene Kapazität der Industrieversicherer. Ebenjene nehmen der Kapazität substanznagende Entschädigungen übel, ebenso bestreitbare Eventual-Schäden, werfen ihr in der Anklageschrift launische Geschäftsergebnisse vor. Zwar versichern sie noch, zwar versichert sich die Allgemeinheit noch, nur zurückhaltend und mit schlotternden Knien. Der auskömmlichen Kapazität widerfährt ein kurzer Prozess. Nachfolgend plädiert einer ihrer Verteidiger. … Lesen Sie mehr ›

  • Wieso Versicherung mehr vereint als entzweit

     Meinung am Mittwoch   Der Weg zu einer Versicherungspolice kann steinig sein. Widerstreitende Interessen beim Deckungsinhalt, Hindernisse bei Prämienvorstellungen, Missverständnisse und Unverständnisse über die Auslegung, Entfremdung – bei Versicherern, bei Maklern und bei schutzbegehrenden Unternehmen. Ordentlich Gerangel um Kapazitäten und Konditionen ist freilich nicht ungewöhnlich in einem freien Markt. Und doch vereint uns Anhänger der Industrieversicherung mehr, als wir in diesen Zeiten des Abstands und der Entzweiung aktuell vermuten. Was uns verbindet, spiegelt sich in der Ausprägung unseres Schicksalsglaubens. … Lesen Sie mehr ›

  • Die postmodernen Urteilsgeber

     Meinung am Mittwoch  Was war das für ein turbulentes Virusjahr 2020 für alle. Mit dem ersten Shutdown gingen auch die Mitarbeiter der Versicherer raus aus den marktdienlichen Niederlassungen und rein in ihre einsamen Heimbüros. Und sie stiegen mit ihren Geldwetten aus allerlei unangenehmen Risiken aus. Versicherungsschutz, der vormals zarte und geschmeidige Schmierstoff der Wirtschaft, versiegte und vertrocknete ebenso. Zur Unzeit für versicherte Unternehmen und wohl doch zur rechten Zeit. Im Chaos ist Neuordnungssinn zuletzt von uns allen gewollt. Denn die Zeichner der Versicherer sind nun Qualitätsprüfer erster Klasse. … Lesen Sie mehr ›

  • Die Cyber-Revolution frisst ihre Kinder

     Meinung am Mittwoch  Unbelastet protzten einst die ersten Cyberversicherer mit neuzeitlichen Zusagen und vollen Geldkoffern. Sie und ihre Marktschreier warnten die damals zögernden Abnehmer vor atemraubendem, verheerendem Daten-Unheil. Vor schädlichen Dingen, in Netzen, durch Menschenhand getan – und machten ihnen Gewissensbisse. Ach, was kümmert so manchen sein Versicherungsgeschwätz von gestern, denn nichts hindert ihn daran, weiser zu werden. Hastig und mit verbrannten Fingern ziehen nämlich nun die damals trommelnden Unheilsverkünder ihre ausgestreckten Arme zurück. Das passiert zur Unzeit, da sich unter den „Burgherren“ der Unternehmen tatsächlich eine Art Gefechtsstimmung zusammenbraut. … Lesen Sie mehr ›

  • Super-Staat-Man, unser Überversicherer

     Meinung am Mittwoch  Hinterhältig grassiert das Corona-Virus. Unterschwellig infiltriert es unsere Moderne, überfliegt dankbar Ländergrenzen, ignoriert Reichtum. Diese lästige Schadware können wir nicht löschen, ihr Unheil nicht zurück in Pandoras Büchse zwängen. Und so lecken wir unsere aufreißenden Wunden. Neben unbezahlbaren Menschenleben kostet Corona viel Geld, zu viel Geld. Schlau in der Nachschau betitelt der Volkswirt die Pandemiekosten als externe Effekte. Keiner hat sie eingepreist und keiner stellt sie irgendwem in Rechnung. Noch nicht. … Lesen Sie mehr ›