Versicherung – Das Feuer in der Nürnberger Druckerei Sebald wird die Versicherer 270 Mio. DM kosten und damit mehr als zehn Prozent der für 2001 erwarteten Prämieneinnahmen in der industriellen Feuerversicherung verzehren. Die Allianz führt das betroffene Konsortium. Seite 20.. Von Herbert Fromme, Köln
Feuer bei Sebald zwingt Versicherer zum Nachdenken Assekuranz stellt 270 Mio. Mark zurück Das Großfeuer, das am 9. Januar das Nürnberger Tiefdruckunternehmen U.E. Sebald stark beschädigte, entwickelt sich zu einem der größten Schäden für die deutsche Assekuranz in den vergangenen Jahren. Nach Angaben aus der Versicherungswirtschaft haben die beteiligten Versicherer inzwischen 270 Mio. DM für den Schaden zurückgestellt, einschließlich der Kosten für die Betriebsunterbrechung, die auf knapp 100 Mio. DM geschätzt werden. U.E. Sebald gehört zu Schlott Sebaldus in Freudenstadt. In Nürnberg werden Zeitschriften und Kataloge in hohen Auflagen gedruckt.
Das Sebald-Feuer wird mehr als zehn Prozent der gesamten Prämieneinnahmen der Industrie-Feuerversicherung aufzehren, die für 2001 auf rund 2 Mrd. DM geschätzt werden. Das Ereignis verstärkt den Druck auf die Industrieversicherer, dem mörderischen Preiskampf ein Ende zu machen.
In der Regel kalkulieren die Versicherer vorsichtig, die tatsächlichen Zahlungen könnten unter den 270 Mio. DM bleiben. Dennoch hat der Schaden ähnliche Dimensionen wie das Düsseldorfer Flughafenfeuer vom April 1996, das 245 Mio. DM aus der Feuerdeckung plus 155 Mio. DM für Betriebsverluste unter anderem bei der Lufthansa kostete.
Das Sebald-Risiko wird von einem Konsortium unter Führung der Allianz gedeckt. Sie hält 35 Prozent des Risikos. Beteiligt sind Axa (11,5 Prozent), Victoria (zehn Prozent),Aachen-Münchener (acht Prozent) und die Zeichnungsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Versicherer ( 23 Prozent). Vier weitere Unternehmen halten zusammen 12,5 Prozent. Alle haben Teile des Risikos rückgedeckt.
Schon im Juni 2000 hatte es in der Druckerei gebrannt, der damalige Schaden belief sich auf 72 Mio. DM. Trotzdem konnte Sebaldus zu „günstigen Bedingungen“ für 2001 abschließen, hieß es im Markt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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