Die öffentlich-rechtlichen Versicherer gründen eine neue Reiseversicherung, die vor allem Reisegepäck-und Reiserücktrittsdeckungen sowie Schutzbriefe anbietet. Damit treten sie direkt gegen die Allianz-Tochter Elvia und die Europäische Reiseversicherung an, die zur Münchener Rück gehört.
Die Union Reiseversicherung AG (URV) soll im Juli den Geschäftsbetrieb von Saarbrücken aus aufnehmen, bestätigte Robert Baresel, Chef der Consal Holding und der öffentlichen Krankenversicherer. In der Stadt ist auch die Schwesterorganisation Union Krankenversicherung (UKV) beheimatet.
Die bestehende Union Reiseversicherung in Kiel, eine Niederlassung der dänischen RS Forsikring, wird in die neue AG übernommen. Die RS Forsikring gehörte der öffentlichen Versicherung Provinzial Kiel, die sich gerade aus ihrem Engagement im nördlichen Nachbarland zurückzieht und ihre dortige Gruppe an die dänische Alm. Brand verkauft hat. Ausgenommen aus dem Deal wurde das deutsche Reiseversicherungsgeschäft, das über die dänische Gesellschaft betrieben wurde.
Die öffentlichen Versicherer, zu denen unter anderem die Provinzial-Gesellschaften, die Sparkassen-Versicherer und die Versicherungskammer Bayern gehören, arbeiten jeweils nur regional und konkurrieren deshalb nicht miteinander. Sie kooperieren bundesweit auf verschiedenen Ebenen, unter anderem bei der privaten Krankenversicherung. Unter dem Dach ihrer Consal-Holding sind die Bayerische Beamtenkrankenkasse und die UKV vereint. Die neue Union Reiseversicherung wird zu 74,9 Prozent ebenfalls der Consal gehören. Die restlichen 25,1 Prozent werden von der Provinzial Kiel gehalten, die dafür den Bestand von rund 3,5 Mio. DM Jahresbeitrag einbringt.
Große Hoffnungen hat Baresel in den Vertrieb über die Sparkassen, zu denen die öffentlichen Versicherer gehören.
Quelle: Financial Times Deutschland
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