Bei der Bankgesellschaft Berlin sind nach Angaben des Berliner Finanzsenators Peter Kurth keine weiteren Milliardenlöcher aufgedeckt worden. Kurth dementierte gestern Berichte, wonach bei der Bank zusätzliche Risiken in Höhe von 1,28 Mrd. Euro gefunden worden seien. Auch die Bankgesellschaft wies die Berichte zurück.
Die Risiken sollen im Wesentlichen durch die Rückabwicklung der IBG/IBAG-Transaktion entstanden sein, durch die Immobiliendienstleistungen aus der Bankbilanz eliminiert und an eine auf den Cayman Islands ansässige Beteiligungsgesellschaft übertragen werden sollten. Dieses Geschäft wurde Ende März auf Druck des Aufsichtsrats der Bank rückgängig gemacht. Die Rückstellungen für das IBG/IBAG-Risiko hatte der Aufsichtsrat am 1. Juni auf rund 1 Mrd. Euro beziffert.
Der Berliner Senat billigte gestern in einer seiner letzten Amtshandlungen die Kreditermächtigung über knapp 4 Mrd. DM zur Kapitalausstattung der Bank. Kurth sagte, die Ermächtigung werde auch von den Oppositionsparteien PDS und Grüne mitgetragen.
Das Institut kündigte inzwischen an, sie werde ihre in der IBAG gebündelten Immobiliengeschäfte neu ordnen. Ziel bleibe, die IBAG an die Börse zu bringen und dabei strategische Partnerschaften einzugehen.
Die Parion-Gruppe hat ihr Ende Mai gemachtes Angebot wiederholt, über ihre Private-Equity-Firma Capiton den Kauf der Weberbank durch Investoren unter Führung der persönlich haftenden Gesellschafter der Weberbank zu unterstützen. „Das heißt aber nicht, dass Parion die Weberbank übernimmt“, sagte Parion-Vorstandschef Wolfgang Peiner. Die Versicherungsgruppe hält 7,5 Prozent an der Bankgesellschaft.
Parion habe dem Vorstand der Bankgesellschaft außerdem angeboten, die 50 Prozent der Bankgesellschaft an dem gemeinsamen Fondsunternehmen BB Invest zu übernehmen. „Die Bankgesellschaft-Gruppe verkauft in erster Linie die Deka-Fonds der Sparkassenorganisation, da macht es Sinn für uns, die BB Invest ganz zu halten“, sagte Peiner.
Quelle: Financial Times Deutschland
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