Die beiden führenden Manager des französischen Versicherungskonzerns Axa sind am Dienstagabend im Zusammenhang mit Geldwäsche-Vorwürfen von der Pariser Polizei verhört worden. Weitere Befragungen von Konzernchef Henri de Castries und seinem Vorgänger und Aufsichtsratschef Claude Bébéar durch den Untersuchungsrichter waren für gestern angesetzt. Das Untersuchungsgericht unter Dominique de Talance muss dann entscheiden, ob Verfahren gegen de Castries und Bébéar eröffnet werden.
Die Axa-Aktie verlor am Vormittag fast drei Prozent, konnte sich aber im Laufe des Tages erholen. Das Unternehmen sprach von „Routinebefragungen“.
Die Steuerpolizei Brigade Financière untersucht die Luxemburger Lebensversicherung Société Pan Européenne d’Assurance-Vie (Pan Euro Life). Die Polizei wirft 18 Managern Beihilfe zu Geldwäsche und Steuerhinterziehung vor. Französische Kunden hätten größere Beträge illegal nach Luxemburg transferieren und als Lebensversicherungsauszahlungen steuerfrei wieder in Empfang nehmen können.
Die Pan Euro Life war 1990 von der UAP gegründet worden und kam 1997 mit der UAP-Übernahme zum Axa-Konzern. Der verkaufte die Luxemburger Tochter 1998 an die US-Gruppe Nationwide.
Pan Euro Life ist seit dem Jahr 1995 auch in Deutschland aktiv. Die damaligen UAP-Tochtergesellschaften Colonia und Nordstern, die inzwischen zur Axa gehören, hielten zehn Prozent an dem Lebensversicherer. Wohlhabenden Kunden wurden über Makler Anlagen in Luxemburg mit Mindestbeträgen von 65000 DM angeboten.
Quelle: Financial Times Deutschland
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