Breakeven des Internet-Lebensversicherers nicht vor 2004-Beherrschungsvertrag mit Holding geschlossen. Von Ilse Schlingensiepen, Mannheim
Die Mannheimer Versicherungsgruppe wird ihre Internetgesellschaft Mamax Lebensversicherung AG entgegen der ursprünglichen Absicht nicht an die Börse bringen. „Die Vorteile eines Verbleibs der Mamax als 100-prozentige Tochter der Mannheimer Holding AG überwiegen denen eines Börsengangs“, sagte Hans Schreiber, Vorstandschef der Mannheimer AG Holding (MAG) der Financial Times Deutschland.
Die Mamax war im September vergangenen Jahres gestartet. Für 2002 war der Börsengang vorgesehen. Die Mannheimer, eine eher kleine Versicherungsgruppe mit Vertretern und Maklern als wichtigste Verkaufskanäle, versprach sich gute Marktchancen vom Onlineverkauf standardisierter Lebensversicherungsprodukte, insbesondere im Zuge der Rentenreform. Eine wichtige Werbebotschaft der Mamax sind die vergleichsweise niedrigen Kosten.
Stattdessen hat die Mannheimer-Holding jetzt mit der Mamax Leben Beherrschungs-und Gewinnabführungsverträge abgeschlossen. Dadurch kann sie deren Anlaufverluste voll gegen die Gewinne der anderen Konzerngesellschaften aufrechnen. Später werde die Holding von den Gewinnen der Mamax profitieren. „Damit hoffen wir, auch den Börsenwert der MAG-Aktie nach oben bringen zu können“, sagte Schreiber. Dies sei das eigentlich Wichtige.
Bisher war der Geschäftserfolg der Mamax enttäuschend, in zehn Monaten hat das Unternehmen 200 Verträge verkauft. In 2000 verbuchte es einen Bilanzverlust von 3 Mio. DM. Diesen hat die MAG ausgeglichen und gleichzeitig einen neuen Orgafonds zur Verfügung gestellt. Für 2001 erwartet Schreiber einen Verlust von rund 15 Mio. DM. Die Beherrschungsverträge seien für beide Seiten vernünftiger als der Börsengang, sagte er. „Wir wollen damit auch ganz klar signalisieren: Die Mamax ist ein essentieller Teil der gesamten Gruppe und der Wert der Gruppe, ausgedrückt im Börsenwert, profitiert zukünftig auch von der Mamax.“ Schwarze Zahlen werde die Mamax nicht vor 2004 schreiben.
Die Mannheimer will noch in diesem Jahr die Zulassung für einen Internet-Krankenversicherer beantragen. Diese Gesellschaft solle dann sowohl Zusatz-als auch Krankenvollversicherungen anbieten. Als weiteres langfristiges Projekt steht ein Onlineanbieter in der Schaden-und Unfallversicherung auf dem Plan, „eine Versicherung rund um den Privathaushalt, aber mit Sicherheit ohne Auto“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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