Von Herbert Fromme, Köln Die Hannover Rück sieht die aktuelle Situation auf den Rückversicherungsmärkten als Reaktion auf die Terrorangriffe von New York und Washington „äußerst positiv“. Schon jetzt seien hohe Preissteigerungen feststellbar, sagte Vorstandschef Wilhelm Zeller in einer Stellungnahme. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass wir die Verluste aus den Terrorangriffen in weniger als drei Jahren wieder zurück verdienen werden“, sagte Zeller. Jedoch wird das Unternehmen, das zum Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI) gehört, 2001 nur mit einem ausgeglichenen Ergebnis abschließen.
Die Hannover Rück gehört zu den sechs größten Rückversicherern der Welt. Den Bruttoschaden aus den Terrorangriffen gibt das Unternehmen mit 1,32 Mrd. Euro an. Allerdings hat der Rückversicherer für einen Teil davon selbst Rück-und Schutzdeckungen abgeschlossen, so dass netto für eigene Rechnung rund 400 Mio. Euro übrig bleiben. Den Rest zahlen andere Rückversicherer.
Als einzige der großen Gesellschaften hat die Hannover Rück ihre geschätzte Schadenbelastung in den letzten Wochen nicht angehoben. Das sei nicht nötig, weil schon bei der ersten Schätzung sehr sorgfältig jeder Vertrag durchgegangen worden sei, sagte Zeller. Auch Zweifel an der Qualität und Bonität der eigenen Rückversicherer will er nicht gelten lassen. Von den Rück-und Schutzdeckungen entfielen 94 Prozent oder 920 Mio. Euro entweder auf Verträge mit Unternehmen, die das Rating „A“ oder besser aufwiesen, oder stünden der Hannover Rück in Form von Sicherheiten schon zur Verfügung. Marktweit wird mit dem Kollaps einiger schwächerer Rückversicherer gerechnet. Dies würde den Nettoschaden für die Gesellschaften erhöhen, die dort Rückdeckungen abgeschlossen haben.
Quelle: Financial Times Deutschland
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