Von Herbert Fromme, Köln Jahrzehntelang galten Vorstandspositionen bei Versicherern als relativ sicher. Der verstärkte Konkurrenzdruck, die Liberalisierung und das schwierigere Marktumfeld haben das geändert. Plötzlich gibt es zahlreiche Wechsel in den Topetagen der Assekuranz und viele arbeitslose Versicherungsvorstände.
Der Trend scheint sich zum Jahresende zu beschleunigen. Vor allem Vertriebschefs haben es nicht leicht. Das musste bei der Gerling-Konzern Lebensversicherung Hermann-Josef Johanns erfahren, der erst am 1. Januar den Posten übernommen hatte. Vorher war er in ähnlicher Funktion bei der Globalen Krankenversicherung tätig, einem Gemeinschaftsunternehmen von Gerling und Deutscher Bank. Ein Nachfolger wird bereits gesucht, zu den Gründen für die Neubesetzung schweigt Gerling.
Bei der Vereinigten Postversicherung (VPV) in Stuttgart musste Vertriebschef Bernhard Schulz wegen „Differenzen über die Geschäftspolitik“ gehen, wie Vorstandschef Werner Schorn sagte. Er sucht per Zeitungsanzeige einen Nachfolger für Schulz.
Die W&W-Gruppe musste Jürgen Hoffmann verlassen, der für das Industrie-und Auslandsgeschäft zuständig war. Auslösendes Moment war der relativ hohe Schaden aus dem terroristischen Überfall auf das World Trade Center.
Bei der Parion-Gruppe, die jetzt wieder unter ihrer alten Marke Gothaer auftritt, geht nicht nur der Chef Wolfgang Peiner, der Finanzsenator in Hamburg wurde. Auch der bisherige Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Hans Löffler verlässt die Gruppe – er aber eher unfreiwillig. Ihm werden Fehler im Personalressort und bei der Krankenversicherung vorgehalten. Neuer Parion-Chef wird Werner Görg.
Quelle: Financial Times Deutschland
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