Von Herbert Fromme, Frankfurt Der Finanzvertrieb MLP erwartet, dass zwei Drittel seiner 434 000 Kunden für die Riester-Rente in Frage kommen. Vorstandschef Bernhard Termühlen, der noch Anfang des Jahres dem Riester-Konzept sehr skeptisch gegenüberstand, spricht jetzt von einem „lukrativen Produkt“. Allerdings decke eine Riester-Police nur 15 Prozent der nötigen privaten Altersvorsorge ab. Die 2400 Berater werden deshalb immer auch andere Produkte anbieten.
Termühlen sieht Riester inzwischen als wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Wachstumsziele der Gruppe, die bis 2010 jährlich um durchschnittlich 30 Prozent zulegen will. Riester-Produkte bietet MLP in zwei Varianten an. Eine klassische Lebenspolice wird von MLP gebaut, aber zu 99 Prozent auf sieben Versicherer aufgeteilt, darunter Alte Leipziger und Gerling. „Wir haben damit das Kapitalanlagerisiko aufgeteilt“, sagte Termühlen. Lebensversicherungen bei einer Gesellschaft seien riskanter. „Eine Allianz ist heute sehr gut, hoffentlich ist das auch in 30 Jahren so.“ Daneben gibt es eine fondsgebundene Police, die ebenfalls mit Partnern realisiert wird.
MLP legte für die ersten drei Quartale Gesamterlöse von 655 Mio. Euro vor, eine Steigerung um 32 Prozent. Allerdings ist dieser Wert wenig aussagekräftig, denn er enthält die durchlaufenden Beiträge, die an Versicherer weitergegeben werden. Der Konzernumsatz stieg um 29,8 Prozent auf 194 Mio. Euro, rund die Hälfte davon Lebensversicherungsprovisionen. Das Konzernergebnis der Dax-notierten Gruppe legte um 34 Prozent auf 69 Mio. Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet Termühlen ein Ergebnis vor Steuern von 149 Mio. Euro, nach 115 Mio. Euro im Vorjahr. 2002 soll der Gewinn sogar auf 194 Mio. Euro steigen. Die Zahl der Vertriebsmitarbeiter soll dann auf 3000 aufgestockt werden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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