Von Ilse Schlingensiepen, Köln Pünktlich zu ihrem heute zu feiernden 75-jährigen Firmenjubiläum zieht die Deutsche Krankenversicherung AG (DKV) in Köln eine erste Bilanz für das Jahr 2001. Man habe sich im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld des vergangenen Jahres „erfolgreich behauptet“, teilte das Unternehmen mit. Allerdings: Die Beitragseinnahmen stiegen viel langsamer als die Aufwendungen für Versicherungsfälle.
Die DKV, die zur Ergo-Gruppe und damit zur Münchener Rückversicherung gehört, ist Marktführer in der privaten Krankenversicherung (PKV). Sie hat 2,9 Millionen deutsche Kunden, europaweit 5,8 Millionen.
Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen in der Kranken-und Pflegeversicherung summierten sich in Deutschland in 2001 auf 2,9 Mrd. Euro, das war ein Anstieg um 2,1 Prozent. Damit lag die DKV deutlich unter dem 4,9-prozentigen Wachstum des gesamten PKV-Marktes. Stark zulegen konnte das Unternehmen dagegen im Auslandsgeschäft. Hier nahmen die Beitragseinnahmen um 12,8 Prozent auf 575 Mio. Euro zu.
Für Versicherungsfälle musste die DKV in Deutschland 2,1 Mrd. Euro ausgeben, 6,5 Prozent mehr als 2000. Dabei schnitten die Kölner besser ab als der Markt, der ein Plus von 7,5 Prozent verbuchte. Überdurchschnittliche Ausgabensteigerungen erlebte die DKV – ebenso wie andere private oder gesetzliche Krankenversicherungen – bei den Arznei-und Verbandsmitteln, aber auch bei Heil-und Hilfsmitteln wie Krankengymnastik oder Brillen.
Bedeckt hält sich die Gesellschaft noch bei der Zahl der Versicherten, die Ende 2001 eine Krankheitskostenvollversicherung bei ihr abgeschlossen hatten. Die Zu-oder Abnahme dieser Zahl ist eine entscheidende Kenngröße der Branche. Ende 2000 hatte die DKV 784 000 Vollversicherte im Bestand. Beim Neugeschäft sei jedenfalls eine zweistellige Steigerung erzielt worden, sagte ein Sprecher. Die Prämieneinnahmen im Neugeschäft wuchsen um 16 Prozent auf 207 Mio. Euro.
Auch die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen kann die DKV angeblich noch nicht beziffern. Nur so viel kündigt sie an: Das Ergebnis werde 2001 wieder überdurchschnittlich sein, aber unter den 8,0 Prozent des Vorjahres liegen.
Quelle: Financial Times Deutschland
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie mit
Kommentare sind unseren Abonnenten vorbehalten. Bitte melden Sie sich an oder erwerben Sie hier ein Abo