Von Herbert Fromme, Köln Der Schweizer Versicherungskonzern Baloise rechnet für 2001 mit einem Konzerngewinn von 400 Mio. Schweizer Franken, deutlich unter den 634 Mio. Franken, die das Unternehmen im Jahr 200 erzielte.
Im eigentlichen Versicherungsgeschäft sei das Ergebnis erfreulich gewesen, erklärte das Unternehmen, zu dem in Deutschland die Gruppe Deutscher Ring gehört. Allerdings seien die Kapitalgewinne auf Aktien „bewusst reduziert“ worden. Im ersten Halbjahr habe die Gruppe ihre im Branchenvergleich hohe Aktienquote gezielt abgebaut. In der zweiten Jahreshälfte wurde angesichts der massiven Einbrüche an den Börsen die Veräußerung von Aktien gestoppt. Damit habe es die Baloise vermieden, Gewinne im schwachen Aktienmarkt zu realisieren.
An der Börse kam der deutliche Gewinnrückgang nicht gut an. Die Aktie schloss nach einem Kurssturz von fast sieben Prozent am Montag gestern in Zürich mit 126,5 Franken erneut 3,1 Prozent niedriger. Damit hat sie in diesem Jahr 17 Prozent verloren und den niedrigsten Wert seit dem 15. Oktober 2001 erreicht. Ein Baloise-Sprecher sagte, der Markt habe die bevorstehende vorläufige Mitteilung der Gewinnzahlen als Gewinnwarnung aufgefasst. Das sei eindeutig ungerechtfertigt. Das Unternehmen will eine unveränderte Dividende zahlen.
Mit 6,6 Mrd. Franken Prämieneinnahmen im Jahr 2001 – ein Plus von 5,5 Prozent – ist die Baloise die drittgrößte Schweizer Erstversicherungsgruppe nach der Winterthur und der Zurich Financial Services. Ende 2001 hat sich die Zurich Financial Services, lange Zeit als möglicher Käufer der Baloise-Mehrheit gehandelt, weitgehend zurückgezogen und ein Paket von 21 Prozent für 1,72 Mrd. Franken verkauft. Es ist jetzt indirekt im Besitz der niederländischen ABN Amro. Die BZ-Gruppe des Investors Martin Ebner hält rund 20 Prozent, die Zurich noch 6 Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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