Von Herbert Fromme, Düsseldorf Die öffentlich-rechtlichen Versicherer kommen im April mit einer Pensionskasse auf den Markt. Nach Angaben von Günter Schlatter, Chef der Provinzial Düsseldorf, gehören sie damit zu den Ersten, die Unternehmen eine Pensionskasse für die betriebliche Altersvorsorge anbieten können. Sie nutzen dafür die Pensionskasse für Mitarbeiter der Versicherungskammer Bayern, die für Außenstehende geöffnet wird.
Schlatter erwartet, dass die betriebliche Altersversorgung ein großer Wachstumsmarkt für die öffentlich-rechtlichen Gesellschaften wird. Bisher sind die positiven Auswirkungen der Rentenreform eher bescheiden. Die Provinzial Düsseldorf hat bislang 20 000 Riester-Policen abgesetzt. „Und das mit einem Jahresdurchschnittsbeitrag von 150 Euro“, sagte Schlatter. Klassische Lebensprodukte, vor allem Rentenversicherungen, verkauften sich aber weiter gut, ergänzte er – der Neuzugang lag mit 176,5 Mio. Euro um 34 Prozent über dem Vorjahr. Rund 70 Prozent des Geschäfts kommen über die Schalter der Sparkassen. Nur 3,6 Prozent des bestehenden Geschäfts wurden gekündigt, diese Stornoquote liegt um zwei Prozentpunkte unter dem Marktschnitt. Die Kapitalerträge gingen um 33 Mio. Euro auf 500 Mio. Euro zurück, die Bewertungsreserven des Unternehmens fielen von 7,3 Prozent auf 6,3 Prozent.
Schlatter, der am 1. Januar den in den Ruhestand verabschiedeten Bernd Michaels ablöste, ist unzufrieden mit dem Wachstum der Schaden-und Unfallversicherung. Hier konnte die Provinzial nur um 0,4 Prozent auf 1,92 Mrd. Euro zulegen, deutlich unter den 2,6 Prozent des Marktes. Zwar sank der Schadenaufwand um 3,5 Prozent – ein Zeichen dafür, dass die Provinzial erfolgreich saniert hat. Jetzt will Schlatter das Wachstum aber wieder ankurbeln.
Keine Neuigkeiten hatte er über die geplante Fusion mit der Provinzial Münster zu berichten. „Das müssen unsere Eigentümer entscheiden.“ Aus Sicht des Vorstands mache ein Zusammengehen Sinn, es gebe aber auch gegenteilige Meinungen. Dazu komme die ungeklärte Standortfrage „Düsseldorf oder Münster“. „Wir sind von einer Lösung weiter entfernt als vor einem Jahr.“
Quelle: Financial Times Deutschland
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