Von Herbert Fromme, Köln Wer vor allem auf dem Land stark ist wie die öffentlich-rechtliche Versicherungsgruppe Hannover (VGH), konnte 2001 auch im eigentlichen Versicherungsgeschäft Gewinn machen. Die zur VGH gehörende Brandkasse Hannover steigerte ihre Prämieneinnahmen zwar nur moderat von 857 Mio. Euro auf 879 Mio. Euro. Aber bei einer Schadenquote von 68,1 Prozent der Nettoprämieneinnahmen (Vorjahr 68,9 Prozent) und einer leicht gestiegenen Kostenquote von 22,8 Prozent blieben noch 10 Mio. Euro im Kerngeschäft übrig.
Zwar ist das ein Rückgang von 45 Mio. Euro – aber das Unternehmen war nicht wie viele Konkurrenten auf Kapitalerträge angewiesen, um überhaupt einen Gewinn zu zeigen. Die Kapitalgewinne fielen bei einer Nettoverzinsung von nur 5,0 Prozent statt 6,4 Prozent deutlich magerer aus. Vor Steuern blieben insgesamt 70 Mio. Euro bei der Brandkasse, nach Steuern 137 Mio. Euro.
Die Auswirkungen der Kapitalmarktkrise trafen auch die Provinzial, die Lebensversicherungstochter des Sparkassen-Versicherers. Hier ging die Nettoverzinsung sogar noch deutlicher von 7,5 Prozent auf 4,6 Prozent zurück. Den Kunden wird sie 2002 nur sechs Prozent Ertrag auf das zu verzinsende Kapital gutschreiben, 2001 waren es noch 7,25 Prozent.
Der Marktführer in Niedersachsen verkauft seine Lebenspolicen vor allem über die Schalter der Sparkassen. Im Jahr 2001 gelang ihm die Steigerung des Neugeschäfts um satte 125 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro Versicherungssumme. Dazu trugen auch Riester-Verträge bei: Bisher setzte die Gruppe 36 000 ab.
Quelle: Financial Times Deutschland
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