Von Herbert Fromme, Düsseldorf Die Versicherer der Victoria-Gruppe wollen ihren Marktanteil weiter ausbauen. Sie gehören über die Ergo zur Münchener Rück.
Die Victoria Lebensversicherung rechnet in diesem Jahr mit einer Steigerung von sechs Prozent, für den Markt werden fünf Prozent erwartet. Bei der Schaden-und Unfallversicherung sind es drei Prozent gegenüber 2,5 Prozent. Der Krankenversicherer, der inzwischen an die Ergo-Tochter DKV angehängt wurde, peilt sechs Prozent an, im Marktdurchschnitt werden 4,5 Prozent prognostiziert.
„Wir haben uns hervorragend geschlagen“, sagte Lebens-Chef Michael Rosenberg selbstbewusst zum Ergebnis 2001. Vor allem durch den aggressiv beworbenen Frühstart zur Riester-Rente konnte sein Unternehmen in diesem Segment einen Marktanteil von zwölf Prozent erringen. Bisher wurden 215 000 Verträge abgesetzt. Rosenberg will 1,5 Millionen erreichen, das entspricht seinem Ziel eines dauerhaften Marktanteils von zehn Prozent. Die Hälfte davon soll aus der betrieblichen Altersversorgung kommen. „Wir spüren gerade bei den Unternehmen ein sehr hohes Interesse“, sagte Rosenberg. Zurzeit liegen viele Pläne allerdings auf Eis: Die Zulassung der eigenen Pensionskasse durch das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen macht keine rechten Fortschritte.
Auch im Privatkundengeschäft sei die Abschlussgeschwindigkeit angesichts von 31 Millionen förderungsberechtigten Kunden „verhalten“, musste Rosenberg eingestehen. Er erwartet einen kräftigen Anstieg in der zweiten Jahreshälfte. Dazu werde auch der Kooperationspartner HypoVereinsbank beitragen. Zurzeit kommen knapp 30 Prozent des Lebens-Neugeschäfts über die Bank. Das Neugeschäft stieg insgesamt um 17,7 Prozent auf 530 Mio. Euro Beitragssumme, die Prämieneinnahmen um 2,8 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro.
Bei den Kapitalerträgen litt auch die Victoria Leben: Statt 1,7 Mrd. Euro erzielte sie 1,5 Mrd. Euro, die Nettoverzinsung sank von 8,1 Prozent auf 6,7 Prozent. Entsprechend mager fiel die Zuführung zu den Rückstellungen für Beitragsrückerstattung aus, dem Hauptweg, wie Kunden an den Überschüssen beteiligt werden. Statt 808 Mio. Euro wie im Jahr 2000 wurden 2001 nur 523 Mio. Euro zugeführt.
Horst Döring, Chef des Schaden-und Unfallversicherers Victoria Versicherung, ist stolz auf das weiterhin positive Ergebnis im eigentlichen Versicherungsgeschäft. Das ist eine Seltenheit im deutschen Markt. Die Summe aus Schadenaufwand und Kosten betrug nur 96,5 Prozent (nach 95,9 Prozent) der Prämieneinnahmen, die mit 1,29 Mrd. Euro um 4,4 Prozent über dem Vorjahr lagen. Verluste aus dem Industriegeschäft wurden mehr als wettgemacht durch Gewinne im Auto-und sonstigen Privatkundenbereich.
Im Industrie-und Gewerbebereich mit Einnahmen von 500 Mio. Euro schließt auch die Victoria Terrorschäden grundsätzlich aus. Döring will, anders als Allianz und HDI, auch kein spezielles Angebot für Terrordeckungen auflegen. Das sei wenig hilfreich für die momentanen Verhandlungen mit der Bundesregierung um einen einheitlichen Terrorschadenversicherer, sagte er.EuroEuro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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