Deutschland wird seine Rolle als führender Platz für Schiffsfinanzierungen behalten, das Geschäft wird aber internationaler. Ausländische Banken nehmen deutsche Containerreeder ins Visier, während die heimischen Geldinstitute sich nun langsam an größere internationale Deals wagen.
Das zeigte sich bei der Ersten Internationalen Schiffsfinanzierungskonferenz, veranstaltet von der Vereins-und Westbank, der Hamburger Tochter der HypoVereinsbank, und dem US-Fachmagazin „Marine Money“.
„Bislang leihen sich deutsche Schiffseigner Geld nur bei deutschen Banken, aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern“, meint Nicolai Heidenreich, Herausgeber von „Marine Money“. Die Reform der öffentlichen Banken in Deutschland werde Kredite verteuern, wodurch ausländische Banken wettbewerbsfähiger würden.
Das größte Schiffsfinanzierungsinstitut der Welt ist die Hamburgische Landesbank mit einem Finanzierungsvolumen von 11 Mrd. Euro in diesem Bereich. Insgesamt haben deutsche Banken rund 45 Mrd.Euro an Schiffskrediten ausstehen, dazu weitere 10 Mrd. Euro an Zusagen. Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Volumen vervierfacht. Auf dem internationalen Markt gibt ihnen das einen Anteil von 60 Prozent.
Nicht nur günstige Kredite haben ausländische Institute von einem Engagement in Deutschland abgehalten, glaubt Ingmar Loges von der Vereins-und Westbank. „Ehrlich gesagt hat sie das komplizierte deutsche KG-Modell abgeschreckt“, sagte er. Bei der Kommanditgesellschaft als beliebteste deutsche Schiffsfinanzierungsform bringen private Investoren das Eigenkapital auf. Dafür locken nicht nur steuerliche Abschreibungen, sondern auch Gewinne, „die mit neun bis zehn Prozent noch immer über denen vergleichbarer Investments liegen“, sagt Rolf Kirchfeld, Vorstandsmitglied der Vereins-und Westbank.
Katrin Berkenkopf
Quelle: Financial Times Deutschland
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