Zurich Financial erwartet weiter starken Bankvertrieb

Von Herbert Fromme, Hamburg Die Versicherungsgruppe Zurich Financial Services (ZFS) wird die Marke Deutscher Herold nach der Übernahme des Bonner Versicherers von der Deutschen Bank beibehalten. „Wir wollen die Produkte langfristig anpassen, aber auch dann gemeinsame Produkte unter zwei Marken vertreiben“, sagte Axel Lehmann der Financial Times Deutschland. Das gelte vor allem für die Lebensversicherung, hier hat der Herold seine Hauptstärke. Lehmann ist im Vorstand der ZFS für das Geschäft in Kontinentaleuropa zuständig. Seit dem 1. Januar ist er gleichzeitig Chef der deutschen Zürich.

Lehmann erwartet, dass der Bankvertrieb über die Schalter der Deutschen Bank 24 „mindestens so stark wie bisher“ läuft. Zuletzt hatte die Bank knapp 40 Prozent des Herold-Neugeschäfts geliefert. „Wir haben Vertriebsabkommen mit Mindestvolumina“, sagte er. Die Margen seien fixiert, darüber werde es keinen Streit geben. Gemeinsam werde auch ein Pensionsfonds für die betriebliche Altersversorgung gegründet. Der Versicherer verkauft im Gegenzug Fonds der Deutschen Bank.

Die erweiterte Zürich Gruppe in Deutschland kommt auf etwa 5,2 Mrd. Euro Prämienvolumen nach International Accounting Standards, also ohne Prämien mit Anlagecharakter. Von den jetzt 7000 Arbeitsplätzen sollen – ohne betriebsbedingte Kündigungen – rund 750 wegfallen. Bei Sach-und Personalkosten werde es bis 2004 jährliche Einsparungen von 75 Mio. Euro geben. „Die Zusammenführung der EDV wird ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Fusion“, glaubt Lehmann. Beim Lebengeschäft liefert der Herold die EDV-Zielplattform, bei Schaden/Unfall die ZFS.

Der im September 2001 ausgehandelte Deal zwischen Deutscher Bank und ZFS wurde in der vergangenen Woche im Wesentlichen abgeschlossen. Die ZFS hält jetzt 75,9 Prozent an der Versicherungsholding der Deutschen Bank, zu der neben dem Herold auch die Vertriebsorganisation Bonnfinanz und die Deutsche Gesellschaft für Vermögensberatung gehören. Der Rest liegt in Familienbesitz, soll aber von der Deutschen Bank gekauft und an die ZFS weitergereicht werden, bestätigte Lehmann. Dazu übernahm die ZFS die Lebentöchter der Bank in Portugal, Spanien und Italien. Die Deutsche Bank erhielt im Gegenzug den US-Vermögensverwalter Scudder und die ZFS-Fondsgesellschaften in Deutschland und Italien.

Zitat:

„Der Bankvertrieb wird mindestens so stark wie bisher sein“ – Zürich-Chef Lehmann.

Quelle: Financial Times Deutschland

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