Von Herbert Fromme, München Die DAS-Versicherungsgruppe hat die Wende auch 2001 nicht geschafft. Das Unternehmen, das zur Münchener Rück gehört, wollte nach jahrelangem Schrumpfen im Kerngeschäftsfeld Rechtsschutz wieder wachsen. Das gelang nicht. Die Prämieneinnahmen der DAS Rechtsschutz aus dem deutschen Geschäft gingen um 2,7 Prozent Euro auf 379 Mio. Euro zurück. Im Vorjahr waren die Einnahmen um 1,1 Prozent gesunken, davor um drei Prozent. Nur weil sie erstmals als Rückversicherer für die schnell wachsenden Töchter im europäischen Ausland auftrat und in dieser Rolle 25 Mio. Euro einnahm, konnte die DAS Rechtsschutz bei den gesamten Beitragseinnahmen 2001 laut ein Plus von 3,6 Prozent auf 404 Mio. Euro verkünden.
„Unser Marktanteil sinkt leicht“, musste DAS-Chef Wulf-Eberhard Nibbe eingestehen. Denn während das Volumen der DAS fiel, wuchs der gesamte Rechtsschutzmarkt im vergangenen Jahr um 0,6 Prozent. Der Markterste hält jetzt rund 16 Prozent, vor der ARAG mit 14 Prozent. Mit großen Schritten heran kommt die Allianz mit ihrer Rechtsschutzdeckung, sie dürfte die beiden bisherigen Branchenführer bald überholt haben. Nibbe nannte auch den Grund für den erneuten Rückgang: In den 90er Jahren habe die DAS ihre Vertreter gedrängt, den Rechtsschutzkunden auch andere Verträge wie Auto-oder Lebenspolicen zu verkaufen. „Wir wollen uns jetzt aber wieder auf das Rechtsschutzgeschäft konzentrieren“, sagte er. Das erneute Umdrehen des Außendienstes sei jedoch keine einfache Sache.
Äußerst zufrieden ist die DAS mit dem Auslandsgeschäft in zwölf europäischen Ländern, das um 14 Prozent auf 316 Mio. Euro stieg. Neu startet sie jetzt in Ungarn.
Der Gewinn der DAS Rechtsschutz ging nach Steuern von 24 Mio. Euro auf 4 Mio. Euro zurück – vor allem, weil die Investmenterträge drastisch einbrachen. Dabei machte die DAS Gebrauch von der neuen Bilanzregel, nach der Versicherer Verluste aus Aktienbesitz nicht sofort zeigen müssen. Diese „stillen Lasten“ belaufen sich auf 30 Mio. Euro. Auch ohne diesen Faktor hätte die DAS einen Gewinn gezeigt, sagte Nibbe. „Dann hätten wir das anders gedeichselt.“
Quelle: Financial Times Deutschland
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