Von Herbert Fromme, Köln Der Kurs der MLP-Aktie fuhr gestern Achterbahn. Nach einem scharfen Einbruch am Morgen kostete die Aktie bei Handelsschluss 47,30 Euro, ein kleines Plus von 0,2 Prozent. Das Unternehmen war in der vergangenen Woche vom Magazin „Börse Online“ wegen angeblich unsolider Bilanzierung angegriffen worden. Trotz heftiger Dementis des Vorstandschefs Bernhard Termühlen verlor der Dax-Wert am Donnerstag und Freitag insgesamt 33 Prozent und konnte sich erst im Verlauf des Montags etwas erholen. Das kann Anleger wenig trösten: In der Spitze hatte das Papier im Mai 2001 140 Euro gekostet.
Termühlen kündigte gestern an, dass sich MLP künftig um größere Transparenz bemühen wolle. Er wies die Vorwürfe, MLP überzeichne das Gewinnwachstum und baue Schulden außerhalb der Bilanz auf, erneut zurück. Bei der Hauptversammlung am kommenden Dienstag sollen zwei Experten der Wirtschaftsprüferfirmen Deloitte & Touche und KPMG den Aktionären die Korrektheit der Bilanzierungsmethoden darlegen. Eine Sonderprüfung will MLP nicht durchführen lassen. Die Bilanzen wurden von der Düsseldorfer Gesellschaft Rölfs WP Partner geprüft.
Gestern legte MLP die erwarteten guten Zahlen für das erste Quartal vor. Danach stieg das Konzernergebnis vor Steuern im Vergleich zum ersten Quartal 2001 um 32 Prozent auf 24,5 Mio. Euro. Nach Steuern legte das Unternehmen um 32 Prozent auf 15 Mio. Euro Gewinn zu. Beim Umsatz verzeichnete MLP in seinem Kerngeschäft, dem Verkauf von Versicherungspolicen und Anlageprodukten, den höchsten Zuwachs. Die 2730 Vertreter des Unternehmens (562 mehr als Ende März 2001) brachten Umsatz von 58,3 Mio. Euro, ein Plus von 36 Prozent.
Die Beitragseinnahmen der gruppeneigenen Versicherer stiegen um 30 Prozent auf 119,7 Mio. Euro. Außerdem verbuchte die Gruppe Provisionen und andere Erträge aus dem in Rückdeckung gegebenen Geschäft von 42,6 Mio. Euro, ein Minus von fünf Prozent. Für 2002 kündigte MLP ein Vorsteuerergebnis von 195 Mio. Euro an, nach 150,7 Mio. Euro für 2001.
Zitat:
„Wir müssen mehr tun, um das Geschäftsmodell transparent zu machen“ – MLP-Chef Termühlen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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