Von Herbert Fromme, Köln Die Pleitewelle des Jahres 2001 hat der Allgemeinen Kreditversicherung (AK) in Mainz die Bilanz verhagelt. Die Gruppe, die mehrheitlich der französischen Coface-Gruppe und zu 12,5 Prozent der Münchener Rück gehört, litt vor allem im Kerngeschäftsfeld Warenkreditversicherung (WKV). Hier versichert das Unternehmen Lieferanten gegen den Zahlungsausfall ihrer Kunden.
Insolvenzen der Kunden bilden da das Hauptrisiko – und ihre Zahl ist im letzten Jahr um 14 Prozent auf 32 300 gestiegen. Entsprechend tiefrot waren die Ergebnisse. In der WKV verzeichnete die Allgemeine Kredit eine Schadenquote von 110,7 Prozent. Für jeden Prämien-Euro musste sie 1,11 Euro zahlen, dazu kommen noch Kosten. Inzwischen hat die Gruppe reagiert. Die Kriterien für die Gewährung der Kreditdeckung wurden verschärft.
Mit dem Umsatzwachstum von 4,4 Prozent auf 240,3 Mio. Euro ist Vorstandschef Benoit Claire zufrieden, mit dem Gewinn nach Steuern von 13,8 Mio. Euro nach 14,5 Mio. Euro nicht. Denn im eigentlichen Versicherungsgeschäft verbuchte die AK einen Verlust von 3,5 Mio. Euro, nach einem Plus von 10,9 Mio. Euro im Vorjahr, das allerdings durch einen Sondereffekt beeinflusst war. Aus Schwankungsrückstellungen entnahm das Unternehmen 5,6 Mio. Euro, im Vorjahr wurden noch 2,9 Mio. Euro zugeführt.
Um den Gewinnrückgang moderat zu halten, musste die AK tief in die Schatzkiste greifen. Sie ließ angesammelte Gewinne aus Spezialfonds heraus, dadurch kam sie im nicht-versicherungstechnischen Ergebnis auf einen Gewinn von 18,7 Mio. Euro, nach 15,4 Mio. Euro im Vorjahr.
Quelle: Financial Times Deutschland
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