Von Herbert Fromme, Köln Einen Rückgang der Prämieneinnahmen um vier Prozent von 4,5 Mrd. Euro in 2001 auf 4,3 Mrd. Euro in 2002 erwartet die Kölnische Rückversicherung. Vorstandschef Peter Lütke-Bornefeld macht sich trotzdem wenig Sorgen. „Wir haben klare Zeichnungsgrundsätze“, sagte er. „Unrentable Geschäftsverbindungen haben wir gekündigt.“
Die Kölnische, die mit der Muttergesellschaft General Re unter dem Markennamen General Cologne Re auftritt, saniert konsequenter als mancher Wettbewerber. Gerade hat sie das Kredit-Rückversicherungsgeschäft ganz aufgegeben. In der Lebens-und Kranken-Rückversicherung erwartet das Unternehmen zwar 2002 eine Steigerung um vier bis fünf Prozent, im Schaden-und Unfall-Geschäft dagegen einen Rückgang um 10 bis 15 Prozent. „Der Markt ist nicht einfach überall besser geworden“, sagte Lütke-Bornefeld. Nicht in allen Feldern seien höhere Preise durchgesetzt worden. „Außerdem kommt es darauf an, von welchem Niveau man erhöht.“ Oft seien die Preise so niedrig, dass selbst ein Anstieg um 20 bis 30 Prozent ein Geschäft nicht lohnend mache.
Beim Gewinn will Lütke-Bornefeld 2002 an das erfolgreiche Jahr 2000 anknüpfen und mehr als 100 Mio. Euro erzielen. 2001 wurde das Unternehmen vom Terrorangriff auf das World Trade Center – der 245 Mio. Euro kostete – und anderen Großschäden getroffen. Bei der zentralen Messgröße der Branche, der kombinierten Quote von Schäden plus Kosten an den Beitragseinnahmen, wies die Kölnische für das Geschäftsfeld Schaden-und Unfall 123,7 Prozent aus, nach 115,6 Prozent in 2000. Davon entfielen 11,7 Punkte auf den 11. September. In Leben und Kranken lag die Quote bei 103,6 Prozent, nach 102,1 Prozent.
Das Kapitalanlageergebnis blieb mit 438 Mio. Euro auf der Linie des Vorjahres, als 460 Mio. Euro erzielt wurden. Allerdings beuteln die Aktienmärkte auch die Kölnische Rück, die stillen Reserven gingen fühlbar zurück.
Unter dem Strich blieb ein Verlust von 34 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 182 Mio. Euro. „Wir sind mit 2001 nicht zufrieden“, sagte Lütke-Bornefeld. Für die Ausrichtung der Gruppe auf die Marktlage gelte das nicht.
Quelle: Financial Times Deutschland
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