Von Herbert Fromme, Köln Der Kölner Gerling-Konzern und der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI) in Hannover haben eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet, „um Gespräche über mögliche Kooperationen vorzubereiten“. Das sagte ein HDI-Sprecher auf Anfrage. Offenbar hat damit die Due-Diligence-Phase in den Gesprächen der beiden Gruppen begonnen.
HDI und Gerling reden seit geraumer Zeit über die Zusammenlegung großer Geschäftsteile in der Erstversicherung. Der HDI will die Gerling-Gesellschaften nicht kaufen, sondern eigene Geschäftsbereiche mit denen des bisherigen Konkurrenten zusammenlegen. Das soll in neuen Gesellschaften unterhalb der HDI-Zwischenholding Talanx geschehen. Die Gerling-Aktionäre Rolf Gerling, der 65,5 Prozent hält, und die Deutsche Bank, mit 34,5 Prozent, sollen über eine Finanzkonstruktion und einen späteren Börsengang zu ihrem Geld kommen.
Ein Gerling-Sprecher bestätigte die Vertraulichkeitsvereinbarung und fügte hinzu, dass die Gerling-Aktionäre mit mehreren möglichen Investoren Gespräche führten. Dazu gehörten auch Private-Equity-Unternehmen. „Wir haben mit keiner Seite eine Exklusivitätsvereinbarung unterzeichnet“, sagte der Sprecher.
Inzwischen geht die Hängepartie um die Zukunft des defizitären Rückversicherers Gerling Globale Rück weiter, dessen Verkauf bisher gescheitert ist. Das Unternehmen hat durch die Nichtteilnahme am jährlichen Rückversicherer-Verhandlungstreffen in Baden-Baden faktisch erklärt, dass es im Schaden-und Unfallbereich kein Neugeschäft mehr zeichnen will und der größte Teil des bestehenden Volumens in die Abwicklung geht. Aber eine eindeutige Erklärung des Konzerns steht noch aus. Mehr Klarheit wird vermutlich das heute stattfindende turnusmäßige Gesamttreffen aller Aufsichtsräte und leitenden Mitarbeiter des Konzerns bringen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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