Analysten
Die Allianz-Aktie verlor gestern weitere 4,1 Prozent auf 97, 44 Euro, nachdem sie am Vortag schon um 3,3 Prozent gefallen war. Ein Grund waren die überwiegend negativen Analystenkommentare nach der gestrigen Entscheidung Henning Schulte-Noelles, den Vorstandsvorsitz zu Gunsten von Michael Diekmann aufzugeben.
Die Investmentbank Goldman Sachs stufte die Allianz von „in line“ (branchenkonform) auf „underperform“ (schlechter als der Branchenschnitt) herunter. Die Bank begründet das unter anderem mit der Ankündigung Schulte-Noelles, aber auch mit enttäuschenden Geschäftszahlen und der schrumpfenden Eigenkapitalbasis der Gruppe. Merrill Lynch reduzierte seine Gewinnerwartung für 2003 und 2004 um 25 bis 30 Prozent. Die Versicherungsgruppe fahre einen „riskanten Kurs“. „Das Schlimmste könnte vorbei sein, aber die Erholung wird deutlich schwächer ausfallen als von vielen Leuten erwartet“, sagte Brian Shea, Analyst bei Merrill Lynch.
„Die Entscheidung kommt als Überraschung, aber sie zeigt die schwierige Situation, in der die Allianz steckt“, sagte Thorsten Karbaum von WestLB Panmure.
„Offenbar war Druck von der Münchener Rück einer der wesentlichen Faktoren für die Ankündigung des Rückzugs“, glaubt Karbaum. Er sieht den Wechsel „grundsätzlich positiv“. Wenn Diekmann übernehme, könne es Änderungen in der Strategie der Allianz geben.
Herbert Fromme .
Quelle: Financial Times Deutschland
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