Kapitalintensives Geschäftgeht in die Abwicklung
Von Herbert Fromme, Köln Der Pariser Versicherungskonzern Axa gibt die Rückversicherung in den USA auf, nachdem das Unternehmen keinen Käufer für das enttäuschend verlaufene Geschäft gefunden hat. Die Schließung sei Teil einer Reorganisation des aktiven Rückversicherungs-und Großgeschäfts, erklärte das Unternehmen in Paris. Im ersten Halbjahr 2002 hatte die US-Tochter 435 Mio.Euro umgesetzt. In kleinerem Umfang will die Axa von Paris aus auf dem US-Rückversicherungsmarkt tätig bleiben.
Axa gehört zu den größten Versicherungsgruppen der Welt. Seit Monaten versucht die Gesellschaft, sich auf ihre Kerngeschäftsfelder zu konzentrieren. So wurden die Töchter in Österreich und den Niederlanden zum Verkauf gestellt.
Die aktive Rückversicherung – die Übernahme von Teilen der Risiken anderer Versicherer – war ohnehin immer eine Randaktivität des Konzerns. Allerdings ist sie sehr kapitalintensiv. Das dürfte der Hauptgrund sein, warum die Axa das Marktsegment in den USA verlässt.
Die Axa Re Finance gibt die Kredit-Rückversicherung in den USA völlig auf. Das Unternehmen gehört zu 79 Prozent der Axa, zu 21 Prozent der Bank BNP Paribas. Im September hatte die Axa mitgeteilt, sie suche einen Käufer für das Unternehmen. Die Suche war vergeblich.
Die US-Rückversicherungstöchter Axa Corporate Solutions Re und Axa Corporate Solutions Life Re nehmen kein Neugeschäft mehr an und gehen in die Abwicklung. Von Paris aus will die Tochter Axa Re sich künftig an ausgewählten Sach-und Katastrophen-Rückdeckungen beteiligen.
Trotz steigender Preise beschert der US-Rückversicherungsmarkt europäischen Gesellschaften wegen des 11. September 2001 sowie Altlasten große Probleme. Die Gerling Globale Rück scheiterte an ihren US-Verlusten, Scor schloss Tochtergesellschaften, die Münchener Rück musste die Tochter American Re mit Milliardenbeträgen stützen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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