US-Investor stockt Anteile an defizitärem Versicherer auf
Von Herbert Fromme, Köln Der französische Axa-Konzern bereitet nach Informationen der FTD den Verkauf seiner Minderheitsanteile an der Kölnischen Rückversicherung an den Mehrheitseigner General Re vor, der zur Gruppe des US-Investors Warren Buffett gehört. Das Geschäft war schon einmal für 2002 geplant, wurde damals aber wegen der Marktsituation verschoben. Jetzt werde es definitiv zu der Entflechtung kommen, hieß es bei der Axa.
Der bereits vereinbarte Kaufpreis beträgt nach Angaben der General Re zwischen 665 Mio. und 770 Mio. Euro. Die Kölnische Rück, die zusammen mit ihrer US-Mutter im Markt nur noch als General Cologne Re auftritt, wird dann zu 88,2 Prozent der amerikanischen Gesellschaft gehören. Der Rest befindet sich in Streubesitz. Wahrscheinlich wird der US-Konzern versuchen, 95 Prozent zu erreichen. Dann könnte er über eine Zwangsabfindung die verbleibenden Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen (Squeeze-out).
Der deutsche Axa-Vorläufer Colonia hatte 1994 die Mehrheit an der Kölnischen Rück an die General Re verkauft. Zu diesem Zweck wurde die General-Re-CKAG Reinsurance and Investment in Luxemburg gegründet, an der die Axa 49,9 Prozent und die General Re 50,1 Prozent halten. Die Luxemburger Holding besitzt ihrerseits 56 Prozent der Kölnischen Rück; zusätzlich gehören der General Re 32 Prozent direkt. Die Axa erhält aus Luxemburg eine Dividende von mindestens 18,4 Mio. Euro jährlich.
Berichte, nach denen dieses Modell einen steuerschonenden Verkauf der Kölnischen Rück ermöglicht, wurden von der Axa stets zurückgewiesen.
Die Kölnische Rück hat 2002 einen „deutlichen Verlust“ erwirtschaftet, teilte das Unternehmen mit. Dazu trugen Abschreibungen auf Aktien von 170 Mio. Euro sowie hohe Schäden aus Naturkatastrophen bei. Das Unternehmen hat verlustbringendes Geschäft konsequent aufgegeben – rund ein Drittel des Schaden-und Unfallsegments.
Quelle: Financial Times Deutschland
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