Von Herbert Fromme, Köln Die Mehrzahl der deutschen Versicherungsunternehmen hat die Mannheimer mit einer Kapitalspritze retten wollen, da sie einen Imageschaden für die gesamte Branche fürchten. Dennoch sprachen sich beim entscheidenden Treffen am Mittwoch in Frankfurt mehr als zehn Prozent der Branche gegen die Aktion aus – in Beitragseinnahmen gerechnet. Damit torpedierten die Unternehmen den Rettungsplan, für den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine Mindestbeteiligung von 90 Prozent festgelegt hatte.
Die größten Unternehmen auf der Gegnerseite waren die Axa, Zürich/Deutscher Herold, Baloise mit Deutschem Ring und Swiss Life/ Rentenanstalt – alle werden von ausländischen Müttern kontrolliert. Die Linie zwischen Gegner und Befürwortern einer Rettung verlief allerdings nicht geradlinig: Auch kleinere deutsche Gesellschaften waren gegen die Rettungsaktion; die zur italienischen Generali-Gruppe gehörende AMB Generali wiederum sprach sich ausdrücklich dafür aus.
Das Hauptargument der Gegner: „Wir wollen nicht zur Rettung eines Unternehmens beitragen, dass uns dann wieder als Wettbewerber gegenübersteht“, sagte ein Manager eines großen Konzerns. Zudem sind zahlreiche Versicherer überzeugt, die Mannheimer hätte auch mit den geforderten 370 Mio. Euro keine Chance gehabt und wäre in wenigen Jahren erneut zum Problemfall geworden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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