Kölner Versicherer steigert aber kräftig die Konzerneinnahmen
Von Herbert Fromme, Köln Der Kölner Versicherer Axa hat im ersten Halbjahr nur minimale Fortschritte beim Abbau seiner stillen Lasten erzielt. Sie betrugen Ende Juni immer noch 1,9 Mrd. Euro, verglichen mit 2,0 Mrd. Euro am 31. Dezember 2002. Damit hat die deutsche Tochter des französischen Versicherungskonzerns seine Aktienbestände zu einem Wert in den Büchern, der um 1,9 Mrd.Euro über dem damaligen Marktwert liegt. Die darauf schon 2002 fälligen Abschreibungen hat das Unternehmen bislang verschoben. Sie würden das Konzernergebnis gewaltig drücken.
Gleichzeitig führten die fallenden Zinsen zu höheren stillen Reserven. Der Marktwert älterer festverzinslicher Wertpapiere steigt mit fallenden Zinsen. Der Saldo aus stillen Lasten und stillen Reserven lag am 30. Juni bei 1,5 Mrd. Euro, sechs Monate zuvor waren es nur 0,7 Mrd. Euro gewesen.
Trotzdem hängen die stillen Lasten und die Notwendigkeit, sie zumindest teilweise bis Jahresende durch Abschreibung zu bereinigen, wie ein Mühlstein an der Axa. Konzernchef Claus-Michael Dill wagt deshalb auch keine Prognose für das Jahresergebnis.
Die Probleme bei den Kapitalanlagen überschatten Erfolge an anderen Fronten. So steigerte der Konzern seine Prämieneinnahmen um 5,8 Prozent auf 3,47 Mrd. Euro, unter Herausrechnung der inzwischen an die Uniqa verkauften österreichischen und ungarischen Töchter.
Die Schaden-und Kostenquote ging von 102,8 Prozent auf 99,6 Prozent der Beiträge zurück – damit verdient die Gruppe im eigentlichen Versicherungsgeschäft Geld. Die Kostenquote konnte das Management um 1,2 Punkte auf 29,4 Prozent verbessern. Dabei gab es keine Entlassungen – dazu hatte sich der Konzern 2001 verpflichtet, die Belegschaft stimmte im Gegenzug einem Sparkurs zu. Die Schadenquote verbesserte sich um zwei Punkte auf 70,2 Prozent der Beiträge. Dafür sei im Privatkundengeschäft im Wesentlichen die bessere Risikoauswahl verantwortlich, während im Industriebereich auch das Ausbleiben von Großschäden half, hieß es.
Quelle: Financial Times Deutschland
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