Etablierte Branchengrößeheißt künftig nur noch Gen Re
Von Herbert Fromme, Monte Carlo Die Rückversicherungsgruppe General Cologne Re wird nach Informationen der FTD ihren weltweiten Markennamen Anfang Oktober ändern. Künftig heißt die Gruppe, die aus der Übernahme der Kölnischen Rückversicherung durch die US-Gesellschaft General Re hervorging, nur noch Gen Re. Handelsrechtlich werden die Namen der Gesellschaften aber nicht geändert. General Re gehört zur Berkshire-Hathaway-Gruppe des US-Investors Warren Buffett.
Damit verschwindet der Name Kölnische Rück auch in der englischen Übersetzung endgültig aus dem Markt. Insider sehen die Entscheidung des US-Konzerns in Zusammenhang mit der endgültigen Übernahme der Kölner Gesellschaft Mitte des Jahres. Bis dahin war auch die französische Axa-Gruppe noch beteiligt. Die General Re hatte bei der Übernahme 1994 immer betont, es handele sich um ein „Zusammengehen von Gleichen“.
Der langjährige General-Re-Chef Ted Montross hielt sich auch an diese Maxime. Erst unter dem für seine sehr straffe Führung bekannten Joe Brandon hätten sich die Zeichen geändert, hieß es bei Insidern. Er habe jetzt das Ende der Axa-Beteiligung genutzt, um beim Namen reinen Tisch zu machen.
Der deutsche Axa-Vorläufer Colonia hatte 1994 die Mehrheit an der Kölnischen Rück an die General Re verkauft. Zu diesem Zweck wurde die General-Re-CKAG Reinsurance and Investment in Luxemburg gegründet, an der die Axa 49,9 Prozent und die General Re 50,1 Prozent hielten. Die Luxemburger Holding besaß ihrerseits 56 Prozent der Kölnischen Rück; zusätzlich gehörten der General Re 32 Prozent direkt. Berichte, nach denen dieses Modell einen steuerschonenden Verkauf der Kölnischen Rück ermöglicht habe, wurden von der Axa stets zurückgewiesen.
Mit der Kölnischen Rück verschwindet ein weiterer Traditionsname aus der deutschen Versicherungsbranche. Im Jahr 2001 hatte die Swiss Re ihre Münchner Tochter Bayerische Rück in Swiss Re Germany unbenannt, ihr allerdings zusätzliche Aufgaben gegeben. Die frühere Frankona Rück, die heute Teil der GE-Capital-Gruppe ist, firmiert inzwischen unter GE Frankona, wird aber äußerst eng von der US-Mutter Employers Re geführt, die wiederum zu GE Capital gehört.
Quelle: Financial Times Deutschland
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