Von Herbert Fromme, Köln Die Allianz und die Münchener Rück wollen einen seit 1921 in unterschiedlicher Ausprägung bestehenden Rahmenvertrag auflösen. Damit rücken die Marktführer der deutschen Assekuranz noch weiter auseinander. Bisher waren sie durch zahlreiche gemeinsame Beteiligungen verbunden und haben damit wesentlichen Einfluss auf die Geschicke in zahlreichen deutschen Großunternehmen ausgeübt.
Unternehmenssprecher bestätigten einen vorab verbreiteten Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Danach finden Verhandlungen über die Aufhebung der so genannten Grundsätze der Zusammenarbeit statt. Der Vertrag verlängert sich 2005 um zehn Jahre, sofern er nicht bis Ende 2003 gekündigt wird.
Die Vereinbarung regelt etwa die wechselseitige Beteiligung, die jahrzehntelang bei 25 Prozent lag, inzwischen aber nur noch 15 Prozent beträgt. Will eine Seite Aktien der jeweils anderen Partei verkaufen, muss sie dieser die Papiere zur Platzierung anbieten.
Außerdem regelt der Vertrag die Verwaltung gemeinsamer Tochterunternehmen – die schon seit Anfang 2002 weitgehend auseinander dividiert sind – sowie die Rückversicherung.
Unter anderem gibt die Allianz Sachgruppe Deutschland bisher automatisch 10,5 Prozent aller Prämien und Risiken an die Münchener Rück als Rückversicherer weiter. Bei anderen Rückdeckungen hat die Münchener Rück das Recht, das erste Angebot zu machen. So flossen 2002 insgesamt 2,3 Mrd. Euro Prämie von der Allianz an die Münchener Rück, umgekehrt waren es 600 Mio. Euro. Quotenvereinbarungen zwischen Erst-und Rückversicherern werden in der gesamten Branche zunehmend durch andere Deckungsformen abgelöst.
Quelle: Financial Times Deutschland
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