Von Herbert Fromme, Berlin Der Herforder Babynahrungshersteller Humana Milchunion ist nach FTD-Informationen aus Versicherungskreisen mit insgesamt 50 Mio. Euro gegen Ansprüche wegen fehlerhafter Produkte versichert. Das Versicherungskonsortium wird von der Gothaer Versicherung in Köln geführt, die 40 Prozent des Risikos trägt. Das bestätigte ein Sprecher. Der Schaden werde geprüft.
Daneben sind die R+V-Gruppe in Wiesbaden sowie die europäische Tochter des US-Versicherers Chubb an dem Konsortium beteiligt. Alle drei Versicherer haben einen Teil des Risikos an Rückversicherer weitergegeben, die anteilig für Schäden aufkommen müssen.
Humana hatte zugegeben, fehlerhafte Sojamilch für das israelische Unternehmen Remedia hergestellt zu haben. Zwei Säuglinge sollen an Vitamin-Mangelerscheinungen gestorben sein. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums sind 15 Babys erkrankt, zwei davon befinden sich in kritischem Zustand. Inzwischen ermitteln Staatsanwälte in Deutschland und Israel.
In Israel haben Eltern Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Ein Elternpaar verlangt 197 Mio.Euro von Humana und dem israelischen Gesundheitsministerium, ein anderes 22 Mio.Euro. Weitere Ansprüche von Eltern sind wahrscheinlich, ebenso wie Forderungen von Remedia gegen Humana wegen Geschäftsschädigung. Schäden, die über die versicherte Summe von 50 Mio. Eurohinausgehen, müsste Humana selbst tragen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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