Das Verfahren des Bundeskartellamts gegen Industrieversicherer lässt die Nerven blank liegen. Das zeigt sich auch beim jährlichen Industrieversicherungskongress, den Konferenzveranstalter Euroforum und Handelsblatt heute und morgen in Köln abhalten.
Wie üblich war auch in diesem Jahr die Presse eingeladen. Äußerst unüblich ist allerdings, dass die Journalisten kurz vor der Tagung wieder ausgeladen wurden. Es gebe sonst möglicherweise Probleme mit Referenten oder Teilnehmern, hieß es kryptisch bei Euroforum. Auch bei anderen Konferenzen sei die Presse nicht eingelassen worden, um eine freie Diskussion zu erleichtern. Das mag so sein – erst einzuladen und dann kurzfristig auszuladen, hat aber eine andere Qualität. Da muss es schwerwiegendere Gründe geben. Hinter vorgehaltener Hand heißt es denn auch, mancher Redner habe sich die Nichtöffentlichkeit ausbedungen, weil er Probleme mit dem Kartellamt befürchte.
Im Umkehrschluss könnte man jetzt folgern, die Presse sei ausgeladen worden, weil die Versicherer bei dem Treffen kartellwidrige Absprachen aushecken wollen. Die Erfahrung der letzten Jahre lehrt allerdings, dass die Konferenz längst nicht so spannend ist. Die tatsächliche Erklärung: Manche Versicherer können – wie auch in anderen Feldern – ganz einfach das Risiko nicht richtig einschätzen.
Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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