Von Herbert Fromme, Köln Die Ergo-Versicherungsgruppe hat ihr lange geplantes Projekt zur Hebung von Synergien in den Zentralbereichen der operativen Tochtergesellschaften auf den Weg gebracht. Dabei geht es um Kostensenkungen durch engere Zusammenarbeit oder Zusammenlegung von Personalabteilungen, Rechtsabteilungen und ähnlichen Bereichen.
Als Berater hat Ergo jetzt Bain & Company engagiert, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Im November hatte das Unternehmen noch erklärt, der Auftrag sei an McKinsey vergeben. Offenbar hat die Konzernmutter Münchener Rück auf einem ordentlichen Ausschreibungsverfahren für das Projekt bestanden. Das hat Bain gewonnen.
Zu Ergo gehören die Hamburg-Mannheimer in Hamburg, die Victoria in Düsseldorf, der Kölner Krankenversicherer DKV und der Rechtsschutzspezialist DAS in München.
Das Ergo-Management wehrt sich gegen Vorwürfe, zu spät mit der Hebung von Synergien begonnen zu haben. „Es hat bereits erhebliche Kostensenkungsmaßnahmen im Konzern gegeben, die Kostenquote wurde deutlich reduziert“, sagte ein Manager. So habe Ergo die Kapitalanlagen mit denen der Münchener Rück in der MEAG gebündelt . „Auch sonst gab es zahlreiche Projekte mit ordentlichen Einsparungen“, sagte er. Zum Beispiel sei seit 1998 die IT-Hardware im Konzern einheitlich. „Allein das hat 39 Mio. Euro Einsparungen gebracht.“ Die Tatsache, dass die Umstellung der Töchter auf ein einheitliches IT-Softwaresystem erst 2006 abgeschlossen sein wird, erklärte er mit der hohen Komplexität solcher Übergangsprozesse.
Die Ergo wurde Anfang 1998 von der Münchener Rück durch die Zusammenfassung ihrer Tochter Hamburg-Mannheimer mit der frisch übernommenen Victoria gegründet. Sie gilt wegen der Probleme im Lebensversicherungsbereich seit 2002 als eines der Sorgenkinder des Konzerns. Auf Grund der hohen Verluste an den Börsen lieferte die Ergo 2002 keinen Gewinn ab, sondern musste einen Verlust von 1,13 Mrd. Euro melden. Allerdings sei die Ergo in ihrer Anlagestrategie nicht ganz frei gewesen, hieß es in Düsseldorf. Besonders verlustbringend seien die Aktien der Hypovereinsbank gewesen. Ergo-Tochtergesellschaften halten auf Geheiß der Münchener Rück 15 Prozent an der Bank, 11 Prozent hält die Münchener Rück selbst.
Quelle: Financial Times Deutschland
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