Finanzvertrieb baut auf die betriebliche Altersversorgung
Von Ilse Schlingensiepen, Hannover Die Debatte über die Zukunft der kapitalbildenden Lebensversicherung bereiten dem Finanzvertrieb AWD kaum Sorgen. Die Nachfrage nach Altersvorsorge und Vermögensaufbau nehme stetig zu und werde AWD auch 2004 ein kräftiges Wachstum bei Umsatz und Ertrag bescheren, sagte gestern Vorstandschef Carsten Maschmeyer.
AWD vermittelt ausschließlich Finanzprodukte fremder Anbieter. Das Hauptgeschäft sind fondsgebundene Produkte und Lebens-, Renten-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen. Auf sie entfielen 2003 zusammen 64 Prozent des Provisionsumsatzes. Dabei wuchs der Fondsbereich von 36 auf 39 Prozent, die „Lebensabsicherung“ ging von 27 auf 25 Prozent zurück. „Die klassische Lebensversicherung in Deutschland macht bei uns nur einen geringen Anteil aus“, so Maschmeyer.
44 Prozent der Provisionseinnahmen kamen 2003 aus dem Ausland, vor allem aus Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Auch in Italien und in Ost- und Zentraleuropa ist AWD präsent, eine weitere Ausdehnung ist zur Zeit nicht geplant.
Die Expansions- und Akquisitionsstrategie des Jahres 2002 war erfolgreich, sagte Maschmeyer. „Sie hat sich gerechnet und zwar schnell.“ Das Geld aus dem Börsengang 2000 sei gut angelegt worden. AWD erzielte 2003 mit einem um 21,5 Prozent auf 563 Mio. Euro gestiegenen Umsatz und einem operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 55,5 Mio. Euro nach 13,2 Mio. Euro sein bislang bestes Ergebnis.
Die ersten Monate 2004 stimmen den Vorstandschef optimistisch, dass es erfolgreich weiter geht. Für das Gesamtjahr peilt Maschmeyer einen Umsatz von mehr als 620 Mio. Euro und ein Ebit von mehr als 62 Mio. Euro an.
AWD werde seine Kapazitäten in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) ausbauen, kündigte Vorstand Friedemann Derndinger an. „Wir gehen davon aus, dass wir in der bAV überproportional wachsen werden“, sagte er. Die Zahl der spezialisierten Berater werde um 75 auf 350 aufgestockt. Es mache sich bezahlt, dass sich AWD sowohl um die Unternehmen als auch um die Mitarbeiter kümmere, sagte Derndinger. „Vielen Konkurrenten fehlt die Kapazität für die Beratung der Mitarbeiter. Das ist ein nachhaltiger Vorteil für uns.“ Die Zahl der Firmenkunden in der bAV stieg von 600 auf 2000. Daran hängen 20 000 Einzelverträge.
Quelle: Financial Times Deutschland
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