Tochter der Schweizer Winterthur unter Druck
Von Herbert Fromme, Köln Die peinliche Rechenpanne bei der DBV Winterthur, der deutschen Tochter des Schweizer Versicherers, hat in der Branche Spekulationen über baldige Änderungen in der Wiesbadener Führungsspitze angeheizt. Vor allem Deutschland-Chef Hartmut Nickel-Waninger stehe unter Beschuss, hieß es in Versicherungskreisen. „Er hat mit der eigentlichen Panne wohl wenig zu tun“, hieß es in den Kreisen. „Aber im Moment wird ihm alles angekreidet, was schief läuft.“ Die Winterthur-Gruppe wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern.
Die DBV Winterthur hatte in ihrem Abschluss für 2003 nachträglich einen Bewertungsfehler entdeckt. Deshalb musste die Obergesellschaft, die Großbank Credit Suisse, am Freitag ihren Gewinn für 2003 um 210 Mio. Schweizer Franken oder 135 Mio. Euro nach unten korrigieren.
Ganz abgesehen von dem Buchungsfehler scheinen die Schweizer unter ihrem aggressiv sanierenden Versicherungschef Leonhard Fischer grundsätzlich unzufrieden mit der Leistung der deutschen Tochter zu sein. Auf Unverständnis stießen beispielsweise die Probleme der Autosparte, die marktweit deutlich besser läuft als beim Wiesbadener Unternehmen, hieß es in den Kreisen. Die deutsche Tochter DBV Winterthur sei im Moment „nicht die Ertragsperle im Verbund“, hatte Fischer der FTD in einem Interview Anfang März gesagt. Die DBV Winterthur müsse sich um ihre klassische Zielgruppe Beamte und öffentlicher Dienst „noch stärker kümmern“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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