Sparkassenversicherer diskutieren Achse Münster-Düsseldorf
Von Herbert Fromme, Düsseldorf Bei der zurzeit diskutierten Fusion zwischen den Provinzial-Versicherungsgruppen in Westfalen (Münster) und im Rheinland (Düsseldorf) sollen die Eigner jeweils die Hälfte der Anteile halten – falls der Deal zustande kommt. Darauf habe man sich vor der aktuellen Prüfung eines Zusammenschlusses geeinigt, sagte Günter Schlatter, Vorstandschef der Provinzial Rheinland. „Da herrscht Gleichberechtigung.“
Eine Dreierlösung zwischen Münster, Düsseldorf und der Provizial Nord in Kiel war von den Eignern der Provinzial Rheinland torpediert worden. Dies sind die Sparkassenverbände im Rheinland und Rheinland-Pfalz sowie der kommunale Zweckverband Landschaftsverband Rheinland. Nach einem internen Gutachten für die Dreier-Variante hätten Münster 50 Prozent, Düsseldorf 40 Prozent und Kiel 10 Prozent halten sollen.
Jetzt prüfen Münster und Düsseldorf zum wiederholten Mal ein Zusammengehen mit dem möglichen Einschluss des Lebensversicherers der Kieler Schwester – nicht aber der Provinzial Nord selbst, die als Schaden- und Unfallversicherer tätig ist. Der Bericht soll am 3. Mai fertig sein, öffentlich äußern wollen sich die Eigner Mitte Mai. Die fusionierte Gesellschaft hätte 4 Mrd. Euro Prämieneinnahmen, mit der Lebensversicherung aus Kiel wären es 4,6 Mrd. Euro.
Die drei Gesellschaften gehören zu den öffentlichen oder Sparkassen-Versicherern, die zusammen zu den größten Assekuranz-Gruppen gehören. Sie arbeiten strikt auf regionaler Basis und kooperieren nur in bestimmten Feldern. In letzter Zeit drängen aber viele Sparkassen auf eine Fusion ihrer Versicherer.
So weit ist es in Nordrhein-Westfalen noch lange nicht. „Das Thema hat für uns an Spannung verloren“, sagte Schlatter. Entscheiden müssten ohnehin die Eigentümer, die sich über Münster als Standort einer fusionierte Gruppe einig sind. Die Provinzial Rheinland geht gelassen in die Gespräche.
Quelle: Financial Times Deutschland
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