Die Schaden- und Unfallversicherung schrumpft
Von Herbert Fromme, Hamburg Die Versicherungsgruppe AMB Generali hat die Lebensversicherung im ersten Quartal kräftig ausgebaut. Das Neugeschäft stieg von 218 Mio. Euro laufender Jahresbeitrag auf 349 Mio. Euro- ein Zuwachs um satte 59,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Die zweite Stufe der Riester-Rente ist in Kraft getreten, bei der die Beiträge verdoppelt werden – das wird als Neugeschäft gezählt. Dem zur italienischen Generali-Gruppe gehörenden Versicherer nutzt auch die Belebung bei fondsgebundenen Lebensversicherungen, die parallel zur Entwicklung der Börsen eingesetzt hat. Das hilft der AMB Generali mehr als anderen, denn bei ihr machen fondsgebundene Policen 35 Prozent des Geschäfts aus. Im Marktdurchschnitt sind es nur 15 Prozent. Die von der Bundesregierung geplante Abschaffung des Steuerprivilegs der Lebensversicherung dürfte ebenfalls geholfen haben.
Entsprechend stiegen die Gesamtbeiträge in der Lebensversicherung um 7,5 Prozent auf 1,80 Mrd. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete das Unternehmen dagegen einen Rückgang der Prämieneinnahmen um 8,0 Prozent auf 1,37 Mrd. Euro. Das sei die Folgewirkung der „konsequent betriebenen Sanierung des Kraftfahrtgeschäftes“ sowie der Aufgabe des Industriegeschäftes. Mit der Qualität ihres Geschäfts ist die AMB-Generali-Führung jetzt zufrieden: Die Schaden- und Kostenquote betrug im ersten Quartal 98,4 Prozent der Beiträge. Das Vorjahresquartal war zwar mit 93,8 Prozent deutlich besser, sei aber wegen Sonderfaktoren nicht vergleichbar.
Wegen dieser Zahlen und der stark gestiegenen Kapitalerträge verbuchte die AMB Generali einen Quartalsgewinn von 53 Mio. Euro, im Vorjahr gab es noch einen Verlust von 87 Mio. Euro. Für das volle Jahr 2004 wiederholte Konzernchef Walter Thießen seine Prognose von einem Gewinn von mindestens 200 Mio. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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