Trianel denkt an Neubau eines Gaskraftwerks

Stadtwerke-Verbund will bis zu 220 Mio. Euro investieren

Der Energiehändler Trianel, ein Zusammenschluss von zwei Dutzend Stadtwerken, denkt an den Bau eines neuen Gaskraftwerks mit einer Leistung von etwa 400 Megawatt. Die definitive Entscheidung über die Investition von etwa 220 Mio. Euro falle bis Anfang nächsten Jahres, sagte Trianel-Gechäftsführer Reinhard Goethe gestern in Düsseldorf. Rund zwölf Stadtwerke wollen sich an dem Vorhaben beteiligen.

Stromexperten erwarten steigende Großhandelspreise. Bis 2020 müssen 20 000 Megawatt überalterte fossile Kraftwerke und – wegen des Atomkonsenses – ebenso viele Kernkraftwerke abgeschaltet werden, insgesamt mehr als ein Drittel der Kapazität. Trianel will sich deshalb von Konzernen wie Eon und RWE unabhängiger machen, die allein 60 Prozent des Stroms in Deutschland erzeugen.

Als Alternative zu einem eigenen Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerk erwägt Trianel eine Beteiligung an bestehenden Projekten, so Goethe. Dazu kommen bisher zwei Vorhaben – in Hürth bei Köln und im ostdeutschen Lubmin – in Betracht. Sie erreichen nach den Bauplänen den für eine Befreiung von der Gassteuer erforderlichen hohen Wirkungsgrad von über 57 Prozent. Trianel optimiert den Strom- und Gaseinkauf für die beteiligten Stadtwerke in Deutschland und den Niederlanden. Deren Zahl schnellte 2003 um 14 auf 24 hoch. Zudem verdoppelte Trianel die Zahl seiner Industriekunden auf fast 300. Der Umsatz wuchs von 301 Mio. Euro auf 436 Mio. Euro, der Gewinn nach Steuern stieg von 1,2 Mio. Euro auf 5,1 Mio. Euro.

Katrin Berkenkopf und Michael Gassmann

Quelle: Financial Times Deutschland

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