Talanx erwägt größeren Einkauf als bisher

Konzern stärkt Segmente außerhalb der Rückversicherung

Die Versicherungsgruppe Talanx übernimmt möglicherweise einen größeren Versicherer als bisher geplant. Entweder kaufe Talanx ein Unternehmen für den anvisierten Preis von 1,5 Mrd. Euro, sagte Konzernchef Wolf-Dieter Baumgartl. „Auch 1,8 Mrd. Euro sind für uns darstellbar.“ Oder Talanx übernehme eine Firma für einen deutlich höheren Preis und verbinde die Akquisition mit dem ohnehin geplanten Börsengang.

Talanx sieht sich als drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe. Sie ist aus der Umstrukturierung des Haftpflichtverbands der Deutschen Industrie (HDI) entstanden. Weil dieser als Verein nicht an die Börse gehen kann, wurde die Zwischenholding Talanx gegründet, in der das operative Geschäft gebündelt ist.

Fast 60 Prozent der Prämieneinnahmen stammen vom Gruppenmitglied Hannover Rückversicherung, die bereits börsennotiert ist. Deshalb will Baumgartl die übrigen Segmente durch Zukäufe ausbauen. Er hatte Anfang 2004 Gespräche mit drei Schaden- und Unfallversicherern aufgenommen, zu denen er sich nicht äußern: „Es macht keinen Sinn, regelmäßig Wasserstandsmeldungen abzugeben.“ Man habe weiter die Absicht einer strategischen Akquisition eines Schaden- und Unfall-Erstversicherers in Europa.

In diesem Jahr will die Gruppe ihr Vorsteuerergebnis um 11 Prozent steigern. 2003 verbuchte Talanx mit einer Steigerung des operativen Ergebnisses um 67,8 Prozent bereits einen Rekord, der Gewinn nach Steuern stieg um 82,2 Prozent auf 337,7 Mio. Euro. Der Konzern profitierte von hohen Preisen in der Rück- und Industrieversicherung und der Entspannung an den Kapitalmärkten.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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