Kaffeekette wechselt zur Gothaer-Tochter Asstel · Kunden sollen Policen künftig online kaufen können
Die Kaffeekette Tchibo hat die Zusammenarbeit mit dem Versicherer Axa beendet und kooperiert ab sofort mit dem Direktversicherer Asstel, einer Tochter des Gothaer-Konzerns. Tchibo will Finanzdienstleistungen als feste strategische Säule im Geschäftskonzept verankern, sagte ein Sprecher. „Wir haben einen Partner gefunden, der mehr Potenzial für Wachstum hat.“
Die Einzelhandelskette erhält Provisionen für Verträge, die über sie abgeschlossen werden. Über die Höhe wollen die Vertragspartner keine Angaben machen. In den rund 850 Filialen selbst werden keine Verträge geschlossen. Die Kunden erhalten dort lediglich Informationsmaterial. Tchibo hatte im Jahr 2002 begonnen, Riester-Renten der Axa zu vertreiben. Allerdings konnten nur einige Tausend Verträge abgesetzt werden. Die Produktpalette wurde nach und nach um Lebens-, Rechtsschutz- und Kfz-Policen erweitert. Die ursprünglich über die Einzelhandelskette vertriebenen Haftpflicht-, Hausrat- und Unfallversicherungen sind bereits im vergangenen Herbst mangels Nachfrage aus dem Sortiment verschwunden.
„Wir wollen das bisherige Angebot weiterentwickeln“, sagte der Sprecher. Tchibo verspricht sich von Asstel bessere Serviceleistungen – der Direktversicherer hat Erfahrungen mit der zentralen Vermarktung und Betreuung von Kunden. Bislang konnten Interessenten über den Internet-Auftritt der Kaffeekette zwar Informationen über die Versicherungsprodukte abrufen, aber keine Verträge online abschließen. Jetzt können Tchibo-Kunden über das Internet bei Asstel Kfz-Versicherungen kaufen. „Geplant ist, für alle Produkte einen Online-Abschluss zu ermöglichen“, sagte ein Asstel-Sprecher. Asstel will über Tchibo die gesamte Versicherungs-Produktpalette für Privatkunden vertreiben.
Für die Axa ist der Verlust des Vertriebswegs Tchibo bitter. Seit Herbst vergangenen Jahres hat sie über die Kette immerhin 18 000 Kfz-Policen abgesetzt. Die übrigen Produkte seien zwar nicht so gut, aber zufrieden stellend verkauft worden, sagte eine Sprecherin. Axa will den Einzelhandel weiterhin als Vertriebskanal nutzen, hat aber noch keinen Ersatz für Tchibo. „Wir sind an Kooperationen interessiert, aber es gibt noch nichts Spruchreifes“, sagte die Sprecherin.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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