Konzentration auf Kernmärkte entlastet Ergebnis
Von Herbert Fromme, Köln Der französische Rückversicherer Scor macht Fortschritte bei der Überwindung seiner existenzbedrohenden Krise. Das Unternehmen reduziert sein Engagement im Ausland weiter, vor allem in den USA. Die Konzentration auf Frankreich und andere Kernmärkte schlägt sich positiv im Ergebnis nieder – ebenso wie das hohe Preisniveau in der Rückversicherung und das Ausbleiben von Großschäden. Das Nettoergebnis stieg von 42 Mio. auf 58 Mio. Euro.
Das Management um Denis Kessler konnte auch die Kapitalkraft durch eine Anleihe weiter stärken und die arg strapazierten Schadenreserven wieder auffüllen. Dennoch ist Scor noch weit davon entfernt, die Benotung von „BBB+“ durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s wieder auf den ersehnten „A“-Bereich zu verbessern.
Scor hatte, wie die gesamte Branche, schwer unter der Börsenkrise gelitten. Außerdem muss der Rückversicherer für die verfehlte Expansionspolitik des früheren Chefs Jacques Blondeau büßen, die sich vor allem in teuren Haftpflichtschäden aus den USA niederschlug.
Nachfolger Kessler meldete gestern einen Rückgang der Prämieneinnahmen um 37 Prozent auf 1,31 Mrd. Euro. „Das entspricht unseren Erwartungen“, sagte Kessler in einer Telefonkonferenz. Zum Teil stammt der Rückgang aus geplanter Geschäftsaufgabe, zum Teil aus dem Verlust von Verträgen wegen des schlechten Ratings, so Kessler.
Die Schaden- und Kostenquote verbesserte sich zwar von 106,4 Prozent auf 98,9 Prozent der Beitragseinnahmen, liegt damit aber immer noch deutlich über der wichtiger Mitbewerber. Scor meldete einen Gewinn nach Steuern von 58 Mio. Euro, 39 Prozent über den 42 Mio. Euro des Vorjahres.
Quelle: Financial Times Deutschland
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