Asstel droht Kfz-Schaden in Millionenhöhe

Unglück mit Tanklastzug belastet Versicherer

Von Herbert Fromme, Köln Die Asstel Versicherung in Köln hat den BMW versichert, der am Donnerstag einen der wahrscheinlich höchsten Schäden in der Geschichte der Kfz-Versicherung verursacht hat. Asstel gehört zur Gothaer.

Der BMW soll auf der A4 ins Schleudern und unter einen Tanklastzug geraten sein, dessen Lenkung er blockierte. Daraufhin stürzte der Tankzug von der etwa 100 Meter hohen Wiehltalbrücke bei Gummersbach und ging in Flammen auf. Der Fahrer starb, die Brücke wurde durch das Feuer schwer beschädigt. Sie muss abgerissen oder aufwändig saniert werden. Hohe Millionensummen sind in beiden Fällen nötig.

Allerdings dürfte Asstel einen Teil des Risikos rückversichert haben. Ob die gesamte Schadenzahlung bei der Asstel liegt oder eine Mitschuld des Lkw-Fahrers festgestellt wird, werden Gerichte entscheiden. Der Tanklastzug ist bei der Generali in München versichert. Nach Angaben der Polizei deuten vorläufige Tests bei dem BMW-Fahrer auf Cannabis-Genuss vor der Fahrt hin. Das hilft dem Versicherer allerdings nicht – er kann im Rahmen von Kfz-Haftpflichtschäden außer bei Vorsatz nur bis 5000 Euro Regress beim Versicherten nehmen.

Versicherer haben ihre Deckungen in den letzten Jahren auf Druck der Rückversicherer auf 50 Mio. Euro beschränkt. Sie fürchten terroristische Überfälle mit Fahrzeugen und Großschäden wie im britischen Selby. Dort geriet 2001 ein Pkw auf Bahngleise, der Schaden kostete 70 Mio. Euro.

Quelle: Financial Times Deutschland

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