Branche nimmt Gespräche mit Finanzaufsicht auf
Von Herbert Fromme und Bülent Erdogan, Köln Die deutschen Lebensversicherer haben Gespräche mit der Finanzaufsicht BaFin über Änderungen an den Überschussregeln aufgenommen. Die Assekuranz will die Ertragskraft der Unternehmen stärken. Dabei verfolgt sie die noch vor kurzem erhobene Forderung nach einer Abschaffung der so genannten 90/10-Regel nicht weiter. Sie sieht vor, dass den Kunden der Lebensversicherer mindestens 90 Prozent der Nettokapitalerträge zustehen, den Aktionären höchstens zehn Prozent.
Allerdings wollen die Versicherer einen wichtigen Bestandteil der jetzt geltenden Regel abschaffen. „Wir sind gegen den Zwang, die Versicherungsnehmer auch an Risiko- und Kostenüberschüssen zu beteiligen“, sagte Gerhard Rupprecht, Chef der Allianz Leben, bei einer Fachtagung. Er leitet auch den Hauptausschuss Leben im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Nach der seit 1994 geltenden Fassung der 90/10-Regel müssen die Versicherer ihre Kunden an den Überschüssen, die sie infolge vorsichtig kalkulierter Tarife mit dem Todesfallrisiko und mit ihren Kostenpositionen erwirtschaften, „angemessen“ beteiligen. Diese Vorschrift will Rupprecht abgeschafft sehen. Die so modifizierte neue Regel könne dann auch für Verträge gelten, die vor 1994 abgeschlossen wurden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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