Weitere Firmen geraten in Strudel des US-Maklerskandals
Von Herbert Fromme, Köln Zurich Financial Services (ZFS) hat im Gefolge des Maklerskandals in den USA mehrere Mitarbeiter suspendiert. ZFS wollte keine Einzelheiten nennen. Der Schritt folgt einer Überprüfung der Geschäftspraktiken. „Dieser Prozess, der einen sorgfältigen Blick auf die Geschäftsbeziehungen der Zürich zu Marsh & McLennan beinhaltete, ist das Resultat einer kürzlich eingereichten Klage gegen Marsh durch die New Yorker Staatsanwaltschaft“, teilte ZFS mit.
ZFS wird in der Klageschrift von Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer gegen den weltgrößten Versicherungsmakler Marsh genannt, ist aber selbst nicht beklagt. Das könnte sich ändern, wenn Kunden Ansprüche wegen überhöhter Provisionsbelastungen nicht nur gegen Marsh, sondern auch gegen Versicherer erheben. ZFS gehört zu den drei führenden Unternehmensversicherern in den USA. Spitzer ermittelt gegen Makler und Versicherer, weil sie zu Lasten der Industriekunden Geschäft zu überhöhten Preisen unter sich aufgeteilt haben sollen. Der Skandal zieht Kreise: Spitzer erhob am Freitag Klage gegen den Spezialmakler Universal Life Resources, der sich auf Lebens- und Krankenversicherungen spezialisiert hat. Spitzer sagte dabei, es gebe Ermittlungen gegen weitere 15 bis 20 Konzerne.
Mit besonderer Nervosität reagieren Rückversicherer darauf, dass sie wegen Finanzrückversicherungsverträgen im Visier Spitzers sein könnten. Solche Verträge dienen oft vor allem der Glättung von Ergebnissen bei Erstversicherern und könnten möglicherweise als Irreführung von Anlegern interpretiert werden, so die Befürchtung. Am Mittwoch erklärte der Bermuda-Versicherer Platinum Underwriters, er habe einen solchen Finanzrückversicherungsvertrag mit Berkshire Hathaway gelöst, der ihm eine Zahlung von 22 Mio. $ nach den Hurrikans eingebracht hätte. Dieser Vertrag würde zu viele Fragen über eine mögliche Ergebnisglättung aufwerfen, hieß es bei Platinum.
Quelle: Financial Times Deutschland
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