Langfristige Entwicklung in Deutschland ist bedrohlich
Von Herbert Fromme, Köln Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland geht 2004 nach Schätzungen des Kreditversicherers Euler Hermes um 4,1 Prozent auf 37 700 zurück, die der angemeldeten Forderungsausfälle sogar um acht Prozent auf 28 Mrd. Euro. Aber der Trend hält nicht an, glauben die Experten des weltgrößten Kreditversicherers. „Schon 2005 wird die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche wieder um 0,8 Prozent auf 38 000 ansteigen. Die Summe der Forderungsverluste wird auf 29 Mrd. Euro zunehmen“, schätzt die Allianz-Tochter.
Kreditversicherer geben Industrie, Handel und Gewerbe Schutz gegen den Ausfall von Zahlungen, wenn Kunden Pleite gehen. Deshalb führen sie große Datenbanken über Tausende von Firmen und beobachten die Insolvenzentwicklung sehr genau.
Die langfristige Entwicklung sei bedrohlich, so Euler Hermes. Gegenwärtig kommen 130 Verfahren auf 10 000 Unternehmen, die Insolvenzquote liegt bei 1,3 Prozent. „Anfang der 70er Jahre betrug sie noch 0,2 Prozent.“
Zurzeit hilft die Exportkonjunktur. So nimmt die Zahl der Insolvenzen im verarbeitenden Gewerbe um 21 Prozent ab, beim Bau um sieben Prozent und beim Handel um drei Prozent. Um fünf Prozent zugenommen haben die Pleiten bei Einzel- und Kleinunternehmen sowie Freiberuflern.
Quelle: Financial Times Deutschland
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie mit
Kommentare sind unseren Abonnenten vorbehalten. Bitte melden Sie sich an oder erwerben Sie hier ein Abo