Dänische Trygvesta gibt Tochtergesellschaft ab
Von Herbert Fromme, Köln Die Hannoveraner Talanx-Gruppe hat in Polen einen zweiten Schaden- und Unfallversicherer gekauft. Die Tryg Polska soll mit der bestehenden Tochter HDI Samopomoc fusioniert werden. Verkäufer ist der dänische Versicherungskonzern Trygvesta. Die beiden Unternehmen wollten den Preis nicht nennen.
Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl will die Schaden- und Unfallversicherung deutlich ausbauen, um die Talanx-Holding für den geplanten Börsengang fit zu machen. Bisher hat die Rückversicherungssparte in Gestalt der Hannover Rück ein zu hohes Gewicht im Konzern. Die mehrheitlich von Talanx kontrollierte Hannover Rück ist bereits an der Börse notiert. Nur wenn das sonstige Geschäft deutlich größer wird, kann Baumgartl Anleger davon überzeugen, dass er mit dem Talanx-Börsengang nicht das Hannover-Rück-Geschäft zum zweiten Mal an die Börse bringt.
Deshalb ist Baumgartl auf der Suche nach einer Großübernahme. Unter anderem verhandelt der Konzern auch mit den Eignern der Gerling-Gruppe.
Der Zukauf in Polen gehört dagegen zu den kleinen Expansionsschritten. Tryg Polska erzielte 2003 Prämieneinnahmen von 67,5 Mio.Euro. Damit hat sie einen Marktanteil von 2,2 Prozent. HDI Samopomoc ist seit 2002 Teil der HDI-Gruppe und kam 2003 auf Prämieneinnahmen von 85,9 Mio. Euro oder 2,8 Prozent. Tryg Polska musste für die ersten neun Monate einen versicherungstechnischen Verlust von 2,3 Mio. Euromelden.
Der polnische Versicherungsmarkt gilt als der lukrativste in den neuen EU-Mitgliedsländern. Er wird eindeutig von der früheren Monopolgesellschaft PZU dominiert, die im Schaden- und Unfallgeschäft einen Marktanteil von 53,1 Prozent aufweist. Die niederländische Versicherungsgruppe Eureko hält 31 Prozent und versucht vergeblich, die eigentlich zugesagte Mehrheitsübernahme zu vollziehen. Die jetzige Regierung in Warschau ist dagegen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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