Die zur Allianz-Gruppe gehörende Mondial Assistance will ihr Geschäft in Deutschland weiter ausbauen. „Der Assistance-Gedanke hat sich hier vergleichsweise spät etabliert. Es gibt noch Wachstumspotenzial“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gruppe Alain Demissy der FTD.
Assisteure bieten Kunden spezielle Dienstleistungen und Hilfe in Notlagen und arbeiten dabei häufig mit Versicherern zusammen. Klassische Felder sind Angebote rund ums Auto und die Reise. Mondial Assistance mit Sitz in Paris ist weltweit Marktführer und mit 33 Gesellschaften in 28 Ländern aktiv.
Demissy erwartet für die Gruppe 2005 eine Steigerung des Umsatzes um sechs bis zehn Prozent. 2004 erzielte Mondial einen Umsatz von 1,1 Mrd. Euro, plus 10,5 Prozent. Hauptmarkt ist Frankreich mit 287 Mio. Euro Umsatz. In Deutschland, dem nach Umsatz drittgrößten Markt, ist die Gruppe mit zwei Unternehmen präsent: Mondial Assistance Deutschland und Elvia Reiseversicherung. Sie verbuchten 2004 zusammen 119 Mio. Euro, ein Anstieg um 6,7 Prozent. Der Gewinn nach Steuern der gesamten Mondial-Gruppe stieg 2004 um 84,3 Prozent auf 44,6 Mio. Euro.
Mondial Assistance konzentriert sich auf Services für andere Unternehmen wie Versicherer, Autohersteller oder Reiseveranstalter. „In Kontinentaleuropa kann man die Kunden nur schwer davon überzeugen, die Reiseversicherung bei einem anderen Anbieter zu kaufen als die Reise selbst“, sagte Demissy. In den USA erprobt das Unternehmen zur Zeit Angebote für Endverbraucher, als Reaktion auf die Zunahme des E-Commerce bei Reisebuchungen. „Mit den Erfahrungen werden wir dann nach Frankreich oder Großbritannien gehen“, so Demissy.
In der Fahrzeug-Assistance sieht er Wachstumschancen in Garantien für Autokäufer, wenn die Herstellergarantie abgelaufen ist. Ausbauen will er Leistungen, mit denen Autohersteller ihre Kunden binden können. „Das ist ein Riesenmarkt.“ Möglich sei die Übernahme des gesamten Kundendienstes, mit Ausnahme der eigentlichen Reparaturarbeiten. „Wir machen Kunden darauf aufmerksam, wenn ein neues Modell auf den Markt kommt, oder wickeln die Reklamationen ab“, sagt Demissy. Einen solchen Vertrag hat das Unternehmen mit Mitsubishi für 33 Länder.
Stolz ist der Unternehmenschef auf den „beeindruckenden“ Erfolg des „Haus- und Wohnungsschutzbriefs“ der Allianz. Von der Police, die Hilfe bei Notfällen im Haushalt bietet, hat die Allianz im ersten Jahr bereits mehr als 60 000 Stück verkauft.
Quelle: Financial Times Deutschland
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