Münchener Rück spielt AIG-Problem herunter

Die Münchener Rück kooperiert vollständig mit den US-Behörden bei deren Ermittlungen gegen den Versicherungskonzern AIG. Dies Münchener-Rück-Chef Nikolaus von Bomhard am Freitag vor Journalisten. „Wir sind weiter kein Beschuldigter“, sagte von Bomhard am Rande einer Pressekonferenz, bei der das Unternehmen im Jahr des 125-jährigen Jubiläums die Gründung einer Stiftung zur Vorsorge vor Katastrophenrisiken bekannt gab.
Münchener-Rück-Manager und Vertreter des New Yorker Generalstaatsanwalts Eliot Spitzer hatten sich am Mittwoch getroffen, um über die 49-Prozent-Beteiligung des weltgrößten Rückversicherers an der kleinen Bermuda-Gesellschaft Richmond Insurance zu sprechen. Richmond war von AIG benutzt worden, um unerwünschte Verluste aus der Bilanz zu verschieben. Das neue Management hatte in der vergangenen Woche zugegeben, dass Richmond unter AIG-Kontrolle stand, obwohl der US-Versicherer offiziell nur 19,9 Prozent hält. Damit waren die bilanzschönenden Deals der vergangenen Jahre konzerninterne Geschäfte und durften nicht, wie geschehen, von AIG als externe Rückversicherungsverträge verbucht werden.
„Für uns ist Richmond eine reine Finanzbeteiligung“, sagte von Bomhard. Geschäft sei mit der Gesellschaft nie gemacht worden. Wie AIG Geschäft verbucht habe, sei nicht Sache der Münchener Rück. Zur Frage, warum sich der Rückversicherer 1987 überhaupt mit 49 Prozent an einer kleinen Gesellschaft im Dunstkreis der AIG beteiligt hat, sagte von Bomhard: „Ich weiß es nicht.“

Quelle: Financial Times Deutschland

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