Die Zukunft des Terrorversicherers Extremus hängt davon ab, ob die Bundesregierung weiter eine Haftungszusage gibt. Die bisherige Vereinbarung läuft am 31. Dezember aus. „Wir haben bisher keinerlei Signale, wie es weitergeht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bruno Gas. Er hofft auf eine Entscheidung vor der Sommerpause. Gas ist zuversichtlich, dass die Regierung ihr Engagement verlängert. Das unterstütze auch der Industrieverband BDI.
Extremus wurde im November 2002 von 16 deutschen Versicherern gegründet. Das Unternehmen deckt Terrorschäden ab 25 Mio. Euro und hat ein Haftungsvolumen von 10 Mrd. Euro. Für die ersten 2 Mrd. Euro hat es Rückversicherung auf dem privaten Markt eingekauft, für 8 Mrd. Euro haftet der Staat und erhält dafür ein Entgelt – 2004 rund 9 Mio. Euro. Um wirksamen Terrorschutz bieten zu können, sind mindestens 5 Mrd. Euro Haftung nötig, sagte Gas. Das wäre ohne Staatshaftung auf rein privatwirtschaftlicher Basis aber nicht möglich.
Das Interesse von Industrie und Gewerbe an der Terrordeckung ist wesentlich geringer als ursprünglich erwartet: Nur 12 der 30 Dax-Unternehmen zählen zu den Kunden. Viele halten das Terrorrisiko für gering oder kaufen im Ausland Schutz. Andere versuchen, die Prämien durch Selbstbehalte oder niedrigere Versicherungssummen zu senken.
Extremus verbuchte 2004 Prämieneinnahmen von 77,5 Mio. Euro, nach 85,2 Mio. Euro 2003. Für das laufende Jahr erwartet Gas gerade noch 60 Mio. Euro. Von den ursprünglich anvisierten 250 Mio. Euro habe man sich „endgültig verabschiedet“, sagte er.
Quelle: Financial Times Deutschland
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