Im Lager der zu den Sparkassen gehörenden öffentlichen Versicherer hat sich nach FTD-Informationen überraschend eine neue Allianz gebildet, die zu einer raschen Konsolidierung des Sektors führen könnte.
Die Provinzial Nordwest, die im Juli aus den Gruppen in Münster und Kiel durch Fusion gebildet werden soll, kooperiert künftig eng mit der SV Sparkassen Versicherung. Sie ist das Ergebnis des Zusammenschlusses der Sparkassenversicherer in Stuttgart und Wiesbaden. „Da könnte auch sehr rasch eine gemeinsame Holding Nordwest-Hessen-Baden-Württemberg herauskommen“, sagte ein Insider aus dem Sparkassenlager. Diese Megagruppe unter den Sparkassenversicherern würde rund 40 Prozent aller Prämieneinnahmen des Sektors auf sich vereinen und damit am bisherigen Platzhirschen Versicherungskammer Bayern vorbeiziehen. Sie kommt auf 32 Prozent. Die neue Gruppe wäre etwa so groß wie der französische Versicherungskonzern Axa in Deutschland.
Sollte die Kooperation oder gar die gemeinsame Holding zustande kommen, würden die Sparkassenpräsidenten Rolf Gerlach aus Münster und Heinrich Haasis aus Stuttgart im Fusionsprozess unter den zersplitterten öffentlichen Versicherern weit reichende Fakten schaffen
Offiziell äußern sich die Beteiligten noch vorsichtig. Provinzial Nordwest und SV Versicherungen seien von ihren Eigentümern gebeten worden, eine Zusammenarbeit im Bereich IT und Asset Management zu prüfen, sagte ein Sprecher der Westfälischen Provinzial. Dabei soll die künftige IT-Landschaft auf den Systemen der SV Versicherung beruhen, beim Asset Management sei die gemeinsame Struktur die der Provinzial Nordwest. „Das Ergebnis wird im Sommer erwartet“, sagte der Sprecher. In IT-Branchenkreisen hieß es, die Arbeit an der geplanten Vereinheitlichung der IT-Systeme von Münster und Kiel sei bereits „praktisch eingestellt“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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