Vorgehen widerspricht dem Sinn von Renten-Policen
Nach der Axa gerät auch der Lebensversicherer Universa in die Kritik wegen des Umgangs mit Garantien bei Rentenverträgen. Universa belasse bei Riester-Verträgen das demografische Risiko bis zum Rentenbeginn vollständig beim Kunden, kritisierte Michael Franke vom Analyseunternehmen Franke und Bornberg. „Damit geht die Universa viel weiter als die Axa mit ihrem Versuch, eine Demografie-Klausel durchzusetzen“, sagte Franke der FTD.
Die Axa hatte eine Klausel in Renten-Policen aufgenommen, nach der sie bei einer unerwartet hohen Steigerung der Lebenserwartung die Garantierente absenken konnte. Auf Grund des Drucks von Vermittlern musste sie die Klausel wieder aufgeben.
Universa erklärte, keine vergleichbare Klausel zu haben und uneingeschränkt zu garantierten Leistungen zu stehen. Der Versicherer räumte aber ein, dass Riester-Kunden beim Vertragsabschluss überhaupt keine garantierte Rentenzusage erhalten. „In der Einzahlungsphase garantieren wir eine Mindestverzinsung auf den Sparanteil der Prämie und die Zulagen, die Höhe der Rente wird jedoch erst zu Rentenbeginn festgelegt“, sagte Michael Timm, Leiter des Produktmarketings.
Franke hält das für viel negativer für die Kunden als die Axa-Klausel. „Tarife, die das demografische Risiko erst ab Rentenbeginn absichern, bieten dem Kunden weniger Sicherheit als die ehemalige Regelung der Axa.“ Sinn eines Rentenvertrags sei gerade, dass der Versicherer nach Vertragsabschluss das Demografierisiko trage. Das sei hier aber nicht der Fall. „Der Kunde kauft einen Sparplan und später für einen Einmalbeitrag eine Rente“, erklärte Franke. Das widerspreche dem Sinn von Renten-Verträgen.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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